„Arunreah“ – das bedeutet in der Sprache der Einheimischen soviel wie „Sonnenaufgang“. Das Wort ist nicht nur der Name des eingetragenen Vereins, den es mittlerweile gibt, sondern er ist zugleich Symbol für Anliegen und Ziele der Hilfsorganisation, nämlich den Kindern in Kambodscha die Chance auf ein besseres Leben zu geben.
Dazu gehört in erster Linie der Unterricht in englischer Sprache, ohne den Kinder kaum Zukunftsperspektiven haben, aber auch die Verbesserung der hygienischen Bedingungen, die Versorgung mit Schulmaterial, Kleidung, Spielsachen und die Bereitstellung von Wasserfiltern um sauberes Trinkwasser zu gewinnen.
Angefangen hat alles 2007, als der heute 32-jährige Metallbautechniker Harald Gräbner für ein Vierteljahr einen freiwilligen Auslandsaufenthalt in Kambodscha absolvierte und dort im Angkor Park bei Ausgrabungen und in der Nähe von Siem Reap in einem Waisenhaus mitgeholfen hatte. Während dieser Zeit hatte er viel Kontakt zu Einheimischen.
Zurück aus Kambodscha hielt Harald Gräbner in Uffenheim einen Informationsvortrag über seinen Auslandsaufenthalt. Die Spenden daraus wollte er nicht für sich behalten, sondern über seine früheren Kontakte die Menschen in Kambodscha unterstützen. Die Hilfe wurde dort so dankbar und freudig angenommen, dass die Idee entstand, in Deutschland einen gemeinnützigen Verein zu gründen – was 2008 geschah. Harald Gräbner reiste wiederum nach Kambodscha und besuchte das Dorf Ta Prok, das sein Freund Ven Sophorn für das Hilfsprojekt vorgeschlagen hatte. Ta Prok ist eine Siedlung mit etwa 1000 Einwohnern in einfachen, weitläufig in der kargen Landschaft verteilten Hütten, ohne Strom und Wasser.
Die Dorfschule in Ta Prok wird von Kindern besucht, deren Eltern Farmer und größtenteils Analphabeten sind. Unterrichtet wird in Khmer, der Landessprache. Um Kindern aber eine echte Chance zu geben, brauchen sie die englische Sprache. Deshalb war der erste Gedanke von Harald Gräbner und Ven Sophorn, dem Koordinator vor Ort, Englischklassen ins Leben zu rufen, die die Kinder am Nachmittag noch besuchen können.
135 Kinder in drei Klassen sind es mittlerweile. Die Lehrer bezahlt der Verein nicht nur – er bildet sie in einem eigens angemieteten kleinen Informationszentrum in der nächstgelegenen Stadt auch regelmäßig fort. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Lehrer ist auch die Aufklärungsarbeit darüber, dass Kinder nur durch Bildung aus dem Kreislauf der Armut heraus kommen können.
In seinem Umfeld hat Harald Gräbner großen Zuspruch für sein Hilfsprojekt bekommen. Die Sicherheit, dass hier die Spenden zu 100 Prozent ankommen, davon hat sich Harald Gräbner in einem jährlichen Besuch in Kambodscha überzeugt. Er steht im ständigen Austausch mit dem Koordinator vor Ort und lässt den Spendern in Infomails Berichte und Bilder über die Vorhaben in Kambodscha zukommen.
Harald Gräbner engagiert sich komplett ehrenamtlich. Etwa eine Stunde am Tag arbeitet er für „Arunreah“. Er hält Kontakt zu Ven Saphorn, trifft Absprachen mit ihm, schreibt die monatlichen Briefe an die Spender, leitet die Bilder aus Kambodscha weiter und koordiniert alle rechtlichen und organisatorischen Vorgänge.
Sein Engagement in Kambodscha blieb nicht nur auf die Einrichtung der Englischklassen beschränkt. Leidenschaftlich begeistert und mit Beharrlichkeit wird ein Schritt nach dem anderen getan: Schulbücher, Sportgeräte und Spielsachen wurden finanziert. Die Lehrer wachen über die Verwendung der Geräte und führen genaue Bestandslisten. Die Kinder sind begeistert über die neuen Möglichkeiten wie beispielsweise über die Fahrräder, die der Verein für die Klassenbesten Jahr als weitere Motivation bereitgestellt hat.
Die nächste Idee, die Harald Gräbner und „Arunreah.“ verwirklichen möchten, ist der Bau eines Spielplatzes. Im Moment ist es noch eine Vision, aber der Gedanke daran, wie viel Möglichkeiten an Spaß, Sport, Spiel und sinnvoller Freizeitgestaltung er den Kindern in Ta Prok ermöglichen könnte, lässt die Vision in Harald Gräbners Kopf bereits zu einem ehrgeizigen Ziel heranreifen.
Informationen über den Verein „Arunreah“ gibt es im Internet unter
www.arunreah.org