Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

HETTSTADT: Harley-Fans lassen sich nicht schrecken

HETTSTADT

Harley-Fans lassen sich nicht schrecken

    • |
    • |
    Bei Peter Fuchs, Sprecher der Harley Friends Würzburg, auf dem Soziussitz nahm stellvertretende Landrätin und Schirmherrin Karen Heußner Platz zum Motorradkorso nach Großheubach.
    Bei Peter Fuchs, Sprecher der Harley Friends Würzburg, auf dem Soziussitz nahm stellvertretende Landrätin und Schirmherrin Karen Heußner Platz zum Motorradkorso nach Großheubach. Foto: Foto: Herbert Ehehalt

    Sprachlos sind politische Mandatsträger eher selten. Vollkommen perplex ob der überwältigenden Eindrücke zeigte sich allerdings stellvertretende Landrätin Karen Heußner bei der gemeinsamen Benefizaktion der regionalen Harley-Niederlassung „Harley-Davidson Würzburg Village“ in Hettstadt, die von den „Harley Friends Würzburg“ zu Gunsten der Lebenshilfe Würzburg organisiert wurde.

    Von hier aus starteten 363 Fahrzeuge in einem Korso nach Großheubach, wo auf dem Gelände der dortigen Nudelfabrik mit Rockmusik der Band „Mississippi Fire“ eine große Party gefeiert wurde.

    Der Reinerlös der ganztägigen Charity-Veranstaltung, wofür Heußner die Schirmherrschaft übernommen hatte, kommt in vollem Umfang der Offenen Hilfe der Lebenshilfe Würzburg zur Finanzierung von Motorradreisen für Menschen mit Handicap zugute.

    Dabei wäre die Premiere des zunächst als „Love Ride“ angekündigten „1. Big Heart Ride“ beinahe geplatzt, weil der amerikanische „West Coast Motorcycles Inc.“ intervenierte.

    Seit 2011 schon pflegen die im Jahr 2006 gegründeten Harley Friends Würzburg intensive Beziehungen mit der Lebenshilfe. Dass aber eine Benefizveranstaltung zu deren Gunsten im beschaulichen Hettstadt weltweite Wellen schlägt und sogar kostspielige juristische Konsequenzen mit sich bringen könnte, hätten die Organisatoren bei den Vorbereitungen zum „1. Big Heart Ride“ so niemals erwartet. Über die Hintergründe informierten die Verantwortlichen der Hettstadter Harley-Niederlassung unmittelbar im Vorfeld der Veranstaltung.

    Unter Androhung von Ansprüchen auf Unterlassung, Beseitigung, Auskunft, Schadens- und Kostenersatz – durchgesetzt per einstweiliger Verfügung – hatte die amerikanische „West Coast Motorcycles Inc., Glendale, California“ die Nutzung und Verbreitung des Begriffs „Love Ride“ untersagt. „Wir bedanken uns hiermit bei West Coast Motorcycles Inc., Glendale, California für die Androhung einer einstweiligen Verfügung. Wir haben nicht gewusst, dass das Wort ,Love Ride' als EU-Wortmarke eingetragenen ist und das Zeichen „Love Ride“ eingetragene Kennzeichenrechte hat. Genauso wenig wussten wir von einer „Love Ride Foundation“, so die Stellungnahme auf der Homepage der regionalen Niederlassung „Harley-Davidson Würzburg Village“.

    Um juristische Konsequenzen zu vermeiden, erfolgte eine kurzfristige Umbenennung der Benefizveranstaltung in „1. Big Heart Ride“.

    Der überwältigenden Atmosphäre und des imposanten Beweises gegenseitiger Solidarität zwischen Bikern und Menschen der Würzburger Lebenshilfe taten die Misstöne im Vorfeld jedoch keinen Abbruch. In jeder Hinsicht lautstark waren die Eindrücke am frühen Sonntagmorgen auf dem Gelände der Harley-Niederlassung schon beim gemeinsamen Weißwurstfrühstück. Begleitet von der afrikanischen Trommelformation „Mbonda Lokito“ strömten die Biker auf ihren röhrenden Feuerstühlen zum Gelände.

    Starthilfe für den Charity-Tag leistete Peter Daubmeier, Betreiber der „Arbeitssicherheit Würzburg“, mit der Übergabe eines Spendenschecks von 300 Euro. Mit diesem im Gepäck startete der Tross mit 363 Fahrzeugen aus ganz Deutschland – an der Spitze Road-Captain Wolfgang Imhof – zum Motorradkorso nach Großheubach.

    Der überwiegende Teil der Bikes, Trikes und Gespanne war mit einem Sozius besetzt. Darunter auch Holger Klüpfel, Verantwortlicher der Offenen Hilfe der Lebenshilfe Würzburg und weitere 28 Personen mit Einschränkungen. Für Klüpfel „war der Tag wieder in jeder Beziehung ein gelungener Beweis für ein gemeinsames, unkompliziertes Miteinander inmitten der Gesellschaft“. Für Schirmherrin Karen Heußner „war die Veranstaltung einfach nur eine sensationelle Geschichte.“

    Nach der Ernennung zum Ehrenmitglied der Harley Friends mit Übergabe eines eigenen Club-T-Shirts wird die stellvertretende Landrätin nun auch bei künftigen Bikerveranstaltungen vertreten sein.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden