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WÜRZBURG: Haus des Frankenweins: Verbaut, kompliziert und zu teuer

WÜRZBURG

Haus des Frankenweins: Verbaut, kompliziert und zu teuer

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    Es wird sogar gemunkelt, dass die Fränkischen Winzer am liebsten ganz aus einem Erbbaurechtsvertrag aussteigen möchten, der noch bis ins Jahr 2048 verpflichtet.

    Von einem Ausstieg möchte allerdings Hermann Schmitt, Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbandes, nicht offen sprechen, eher von einer „Neuorientierung“. Man sei in Gesprächen mit der Stadt. Dabei geht es nach Volksblatt-Informationen nicht nur um den Erbbauzins, sondern auch um Inhalte im Erbbaurechtsvertrag, in dem sogar festgeschrieben wurde, wie das Haus des Frankenweins zu nutzen ist. Das ganze Haus muss neu aufgestellt werden, so Schmitt, er erwartet eine Entscheidung bis März des Jahres.

    Für die nötigen Veränderungen nennt er auch Gründe. Die Pächter haben sich alle schwer getan, trotz großer Bemühungen. Das ganze Haus sei eine Bastion ohne Anbindung zur Juliuspromenade. Ständig ändere die Stadt das Umfeld, vom Individualverkehr bis zur Schifffahrt und dem Hochwasserschutz. Das Haus sei längst keine touristische 1a-Lage mehr. Das Kommunikationszentrum mit der Vinothek in der Weinhauptstadt Würzburg sei gescheitert, „die Leute gehen zu den Weingütern, nicht zu uns“. In Baufragen gebe es zu viele Kompromisse.

    Von Klaus Walther von der städtischen CTW (Congress-Tourismuss-Wirtschaft) werden Verhandlungen mit der Stadt bestätigt, sie laufen schon seit Jahren. Einzelheiten möchte er nicht nennen. Mit dem Erbbauzins hatte sich der Stadtrat in der Vergangenheit schon mehrfach zu befassen und zuletzt aufgrund der Verhandlungen zunächst auf eine vereinbarte Anpassung verzichtet.

    Insider sprechen davon, dass zumindest der gastronomische Bereich im Alten Kranen ebenso unzweckmäßig und planerisch verpfuscht ist wie der Würzburger Ratskeller, wo in den vergangenen Jahren von der Stadt immer wieder enorme Summen in Nachbesserungen investiert werden mussten. Beim Weingasthof spielt aber auch der hohe Pachtzins eine Rolle. Im Erbauvertrag zwischen Stadt und Gebietsweinwerbung wurden nach Volksblatt-Informationen 150 000 Euro im Jahr vereinbart, die ständig an den Index des Marktes anzupassen sind.

    70 000 Euro Jahrespacht

    Die Winzer versuchen davon so viel wie möglich über die Gastronomie zurück zu holen. Von 70 000 Euro Jahrespacht ist die Rede. Dazu kommt noch eine Pacht von sechs Prozent des Nettoumsatzes. Das kann schwer erwirtschaftet werden, wenn die Kunden ausbleiben, zumal die Wirte vertraglich einseitig auf fränkische Küche und Weine festgelegt sind. Die Pacht für die Terrasse wird von der Stadtverkehrs GmbH als Eigentümer darunter liegenden Parkgarage von der Gebietsweinwerbung kassiert, die sie dann noch zusätzlich an das Restaurant weiterreicht.

    Das Objekt soll in der Vergangenheit immer wieder namhaften Gastronomen angeboten worden sein. Die haben aber abgewunken, weil zu viele Wert abschöpfen wollen, die bauliche Situation völlig unbefriedigend ist und bisher noch kein Wirt etwas verdient haben soll.

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