würzburg Eigentlich hatte sich Sebastian Fickert für San Francisco beworben, doch das Auswärtige Amt bot ihm einen Platz in Japan an. Nach kurzem Zögern sagte der Würzburger Jurist zu, nichts ahnend, auf welches "Abenteuer" er sich einlassen würde. Seine Erlebnisse während der 14-monatigen Wahlstation als Referendar in der Deutschen Botschaft in Tokio hat der heute 29-Jährige nun in einem Buch veröffentlicht.
Ohne ein Wort Japanisch zu verstehen, präpariert durch ein Dutzend einschlägiger Reiseführer und im übrigen gänzlich unvoreingenommen, traf Fickert im Juli 2003 auf dem Flughafen Narita ein. Den über ihn hereinbrechenden Kulturschock, den Kampf mit den Tücken des Alltags und die unvermeidlichen Missverständnisse, denen er sich ausgesetzt sah, beschreibt und kommentiert der Autor humorvoll und mit einem Schuss (Selbst-)Ironie. Ob Sprachbarrieren, unterschiedliche Mentalität und ungewohnte Landesbräuche, der lebendige Stil der Schilderung machen das Buch zu einer vergnüglichen Lektüre.
Allerdings, so urteilt die zitierte Botschaftssekretärin nicht ganz unzutreffend, kommen "die Japaner" für den Japan-Freund ein bisschen schlecht weg. Doch ging es dem Autor nicht darum, für die japanische Kultur zu werben, sondern in überspitzter Form Ungewohntes und Unverständliches in heiterer Form darzustellen.
"14 Wochen Japan" ist im Verlag Königshausen & Neumann erschie- nen. Als Paperback: 9,80 Euro.