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Würzburg: Heidingsfeld und seine Krippen

Würzburg

Heidingsfeld und seine Krippen

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    Der Verein der Heidingsfelder Selbstständigen und die Kirchengemeinden St. Laurentius und St. Paul organisieren den Krippenweg in Schaufenstern und privaten Fenstern.
    Der Verein der Heidingsfelder Selbstständigen und die Kirchengemeinden St. Laurentius und St. Paul organisieren den Krippenweg in Schaufenstern und privaten Fenstern. Foto: Johannes Kiefer

    Würzburgs Stadtteil Heidingsfeld, von seinen Einwohnern liebevoll „das Städtle“ genannt, hat immer etwas Besonderes zu bieten. Etwa dreißig ortseigene Vereine und deren Mitglieder sorgen das ganze Jahr über für Unterhaltung und Überraschungen, was natürlich 2020 wegen der Corona-Pandemie leider nicht im gewohnten Ausmaß möglich war. So muss auch das im vergangenen Jahr mit großer Begeisterung aufgenommene „Mauerleuchten“ heuer ausfallen, das den Kindern am 4. Advent noch einmal die Gelegenheit bot, ihre Martinslaternen in der Dämmerung entlang der extra mit Kerzen illuminierten Stadtmauer leuchten zu lassen, schreibt Karin Veit in einer Pressemitteilung.

    Vor sieben Jahren kamen die beiden Heidingsfelder Geschäftsfrauen Eva Ziegler und Hildegard Kram auf die Idee, einen ökumenischen Krippenweg zwischen den beiden Pfarrkirchen St. Paul und St. Laurentius anzubieten. Zwanzig Aussteller beteiligten sich damals an diesem Projekt, das auch heute noch vom Verein der Heidingsfelder Selbstständigen, sowie der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde unterstützt wird.

    Rund 60 Krippen sind zu sehen

    Was ursprünglich als einmalige Unternehmung geplant war, findet heuer bereits zum achten Mal statt. Der Heidingsfelder Krippenweg hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt und ist aus dem Städtle nicht mehr wegzudenken. Bereits Mitte November merkte man erste Vorbereitungen bei einem Gang durch die Straßen: Geschäfte und Geldinstitute räumten ihre Auslagen um, Anwohner schufen in ihren Fenstern Platz für Krippen und Figuren, drapierten besondere Tücher oder befestigten einen nummerierten Stern, der Namen und Örtlichkeit auf dem überall erhältlichen Krippenfaltblatt angibt.

    Vom 1. Advent bis Dreikönig kann man sich beim Heidingsfelder Krippenweg inzwischen gut sechzig Krippen der unterschiedlichsten Art ansehen, denn einige Aussteller präsentieren mehr als nur ein Exponat. Da sind klitzekleine und riesengroße Krippen, bunte und einfarbige, professionell gefertigte und selbst gebastelte Krippen, künstlerisch gestaltete oder ganz einfache, von tiefer Frömmigkeit zeugende Krippen und auch lustige Krippen. Krippenfiguren aus der Biedermeierzeit und ganz neue. Krippen mehr für Erwachsene und solche mehr für Kinder. Geschnitzte, geformte, gebrannte, gefaltete, gemalte oder ausgeschnittene Exemplare – aus Papier, Holz, Stein, Ton, Gips, Rinde oder Stoff. Und beim Bäcker sehen Schleckermäuler sogar eine Krippe aus Plätzchenteig, verziert mit Schokoladen- und Zuckerguss. Die Ausstellungsstücke kommen aus aller Herren Länder, einige von weit her wie aus Peru.

    Jesuskind in der Weinkiste

    Andere sind in der Alpenregion entstanden, im Erzgebirge oder im Fränkischen. Und natürlich im Städtle – deren Kulissen sind liebevoll und detailgerecht nachgearbeitete Heidingsfelder Baulichkeiten wie das Döle, die ehemalige Hebammenunterkunft an der Stadtmauer, oder die alte, inzwischen abgerissene Weinbergskapelle von 1699.

    Wer sich gerne auf Weihnachten einstimmen möchte, sollte gerade in dieser coronabedingt schwierigen Zeit die Gelegenheit nutzen, die der Heidingsfelder Krippenweg bietet und diesen Spaziergang an der frischen Luft unternehmen. Je nach Bedarf und Kondition kann die Strecke ganz oder in kleineren Etappen erlaufen und verarbeitet werden.

    Vergessen werden sollte jedenfalls nicht, auch einen Abstecher in die Albert-Balling-Gasse zu machen, an deren Ende an der Stadtmauer eine große, im Freien aufgestellte Krippe auf die Besucher wartet, deren Jesuskind – ganz fränkisch – in einer Weinkiste schlummert.

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