In Würzburgs Kulturszene ist Heike Mix eine bekannte Größe. Ob beim Theater am Schützenhof, im Duo „Süß & Mix“, mit Claire-Waldorf-Chansons oder als Moni Träubel in der Würzburg-Soap „Lindleinstraße“ – die Komödiantin und Kabarettistin tritt auf vielen Bühnen auf. An diesem Mittwoch, 4. März, hat um 20 Uhr ihr neues Soloprogramm „Titten Thesen Tempranillo“ Premiere im Theater am Neunerplatz. Regie führt Britta Schramm, für die Musik sind Chris Adam und Aggi Berger zuständig.
Frage: „Titten Thesen Tempranillo“ – Ist das ein Programmtitel für spätpubertierende Ü-Fünfziger?
Heike Mix: Natürlich nicht. Es ist eine nur unwesentliche Abwandlung von „Titel Thesen Temperamente“, einem seriösen Kulturmagazin . . .
. . . das es seit 1967 gibt und das folglich nicht mehr ganz jung ist.
Mix: Aber noch immer eine interessante Sendung, die ich gerne schaue.
Apropos schauen. Warum der reißerische Titten-Titel?
Mix: Ich will, dass auch Männer mein Programm sehen wollen.
Und was kriegen die zu sehen?
Mix: Damit das klar ist: Ich bin den ganzen Abend über angezogen. Und das Programm ist nicht anzüglich.
Der Inhalt hält also nicht, was die Verpackung verspricht?
Mix: Kann man so nicht sagen. Denn sprechende Titten haben ihren Auftritt . . .
Was erwartet den Besucher sonst noch?
Mix: Jede Menge Unterhaltung – natürlich mit viel viel Tiefgang und Vorder- und Hintersinn zu weltbewegenden Themen: der Alltag einer Veganerin, der Stress beim Online-Dating, die Erlebnisse einer Würzburger Parkraumüberwacherin, das Leben einer Atom-Omi, der Heckmeck mit den sozialen Netzwerken. Und ein bisschen singe ich auch.
Was ist die Botschaft der „bestens gereiften Mix“, wie's im Programmheft steht?
Mix: Die Zeiten sind wild und etwas unübersichtlich. Wie sich da jeder durchzuwurschteln versucht, das will und muss ich einfach mal zeigen.
Mal im Ernst: Wie viele Gags und Pointen gibt's im Programm?
Mix: Genug.
Was macht man/frau eigentlich, wenn eine Pointe nicht zündet?
Mix: Äußerlich spiele ich einfach weiter und drüber weg, innerlich fahre ich Achterbahn.
Lampenfieber vor Premieren?
Mix: Und wie! In den fünf Minuten, bevor sich der Vorhang hebt, frag' ich mich immer, warum ich mir das eigentlich antue.
Warum tun Sie sich das an, Frau Mix?
Mix: Weil's nach meinem ersten Soloprogramm „Mixtur“ vor acht Jahren wieder mal Zeit war, zu diesem crazy life, das wir tagtäglich haben, ein kabarettistisches Statement abzugeben.
Sie haben also acht Jahre lang an „Titten Thesen Tempranillo“ gearbeitet?
Mix: Nein, nur die letzten acht Tage. Scherz. Viele Ideen hatte ich schon länger. Konkret wurde alles im vergangenen halben Jahr.
Die Texte . . .
Mix: . . . habe ich selbst geschrieben – mit der tatkräftigen Unterstützung von Martina Lang, die mir in allen Sinnkrisen tapfer beiseite stand.
Ist eine „Titten Thesen Tempranillo“-Tour geplant?
Mix: Eine Tournee wär' schon schön. Aber erst will ich mal die Reaktion des Würzburger Publikums abwarten. Das ist bekanntlich ganz schön kritisch.
Deshalb betrinken Sie sich auf der Bühne sicherheitshalber mit Tempranillo?
Mix: Nee, da muss die Mix sich nix schöntrinken. Das Glas Rotwein gibt's hinterher – zum Feiern einer hoffentlich gelungenen Premiere.
Im Programmheft steht unter anderem die Frage „In welchem Universum leben wir eigentlich?“ Wie ist die Antwort?
Mix: Eigentlich jeder in seinem eigenen.
Weitere Vorstellungen von „Titten Thesen Tempranillo“ nach der Premiere am Mittwoch sind am 6. und 8. März sowie am 11., 12., 13., 14. und 15. März, jeweils um 20 Uhr im Theater am Neunerplatz. Karten an der Abendkasse oder unter Tel. (09 31) 41 54 43.