Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Helmfried von Lüttichau: Vom Traum, ein Rockstar zu sein

Würzburg

Helmfried von Lüttichau: Vom Traum, ein Rockstar zu sein

    • |
    • |
    Helmfried von Lüttichau präsentierte auch eigene Gedichte auf der Bockshorn-Bühne.
    Helmfried von Lüttichau präsentierte auch eigene Gedichte auf der Bockshorn-Bühne. Foto: Linda Hener

    Helmfried von Lüttichau mag E-Gitarren. Für ihn, den Schauspieler und Staller-Darsteller der Serie "Hubert und Staller", steht das Instrument für Freiheit, Revoluzzer-Dasein und Sehnsucht. Von Kindesbeinen an hat sich der Künstler innig gewünscht, das Instrument spielen zu können und als Rockstar auf der Bühne zu stehen. Doch dieser Wunsch blieb von seinen Eltern unbeachtet, im Gegenteil: Schließlich kam es sogar dazu, dass er das Geigespielen erlernte. Nicht unbedingt das passendste Instrument für Lagerfeuerrunden, wie der 67-Jährige feststellt. Die Aufmerksamkeit der Schulfreunde bekam – wie sollte es anders sein – Gitarrist Gonzo. Er hingegen den unsäglichen Spitznamen Pril, weil er Blumen auf der weiten Hose trug. "Sie wissen schon, die Marke mit den Aufklebern, bis man die von den Fliesen bekommt, muss man das ganze Bad renovieren." Bis Helmfried von Lüttichau selbst mit E-Gitarre auf der Bühne steht, so wie in Würzburg, und dort mit Freude "alles rauslassen kann", sollte einige Zeit vergehen.

    Umschalten zwischen den Dialekten

    Bei seinem Soloprogramm "plugged" im vollbesetzten Würzburger Bockshorn erzählt der gebürtige Hannoveraner launig von Episoden aus seinem Leben, zum Beispiel von der schweißtreibenden Prüfung, um an der Theaterschule angenommen zu werden oder auch, wie er sich die bayerische Sprache aneignete. "Der Staller ist mir nicht in den Schoß gefallen." Überhaupt ist sein Umschalten zwischen unterschiedlichen Dialekten und verschiedenen Charakterrollen an diesem Abend bewundernswert. Dagegen kokettiert er mit seiner Unerfahrenheit im Bereich Stand-up, haut ein paar Kalauer und Zoten raus: "Ich hab's nicht gelernt! Ich muss mir sowas mühsam zusammensuchen", meint er schelmisch. Zitiert dabei einige seiner Kollegen und Vorbilder wie Karl Valentin. Nicht unerwähnt bleibt seine Beziehung zu Freund und Serienkollege Christian Tramitz, dessen Großvater Schauspieler Paul Hörbiger war. Mit Hörbigers Lied "Wenn der Herrgott net will" entlässt er das Publikum "versöhnlich, fast besinnlich" in die Pause.

    Danach berichtet Helmfried von Lüttichau von seinen ersten Schauspielerfahrungen. Eigentlich will er Revolutionäre mimen – welche Rolle bekommt er? Die des Staatsdieners, der leise sprechen muss. Dass ihm dafür die Haare geschnitten werden, kann er umgehen, blüht ihm jedoch bei seinem nächsten Engagement. Gedichte schreibt er auch irgendwann. Das erzählt er aber zuerst niemandem. Was ihm dabei gefällt: "Als Dichter musst du drei Entscheidungen am Tag treffen: Ob du um 9 oder 10 Uhr aufstehst, beim Verlassen des Hauses nach links oder rechts gehst und Bier oder Wein am Abend wählst." Gonzo trifft er später wieder. Der will dann sogar, dass "der Staller" vor seinem Publikum Gitarre spielt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden