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WÜRZBURG: Hier Flop, dort Top: Im Schatten des Hotelturms wächst ein Büroviertel

WÜRZBURG

Hier Flop, dort Top: Im Schatten des Hotelturms wächst ein Büroviertel

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    Auf Würzburgs aktuell größter Büro-Baustelle schießt in zwei Gebäuden das Ringparkcenter II aus dem Boden. Ein Lidl-Markt und 100 Parkplätze sollen in Kürze folgen. Scharfe Trennlinie ist die Schweinfurter Straße damit auch für zwei Investorentypen: Auf der einen Straßenseite nur vollmundige Ankündigungen und anonyme Investoren, die sich irgendwie in Luft auflösen. Auf der gegenüberliegenden Seite lässt ein bodenständiger, ortsansässiger Immobilienunternehmer vor allem eines sprechen: Fakten. Fast geht es hier zu wie im Bienenstock. 100 Handwerker legen sich tagtäglich ins Zeug, Bagger und Kräne sind im Dauereinsatz. In den vergangenen Monaten entstanden zwei Bürogebäude mit dazugehöriger Tiefgarage – das Ringparkcenter II.

    Die Zeit drängt – bis Jahresende soll alles bezugsfertig sein. Gibt es Mieter für das Objekt? Bauherr Gerold Bader, Geschäftsführer der gleichnamigen Wohnbau-GmbH lacht: „Bis auf eine Fläche ist alles komplett vermietet.“ (Für eine größere Ansicht auf die Grafik klicken.) In das Center einziehen werden Banken, Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Ärzte, Seminarveranstalter, EDV-Dienstleister sowie im Erdgeschoss eine Bäckerei mit Café und eine Apotheke.

    Das Grundstück vor dem Ringparkcenter II, direkt an der Schweinfurter Straße, hat die Discounter-Kette Lidl von der Telekom gekauft. „Wir wollen hier in den nächsten Monaten einen Markt errichten“, bestätigt Lidl-Prokurist René Guth. Mit rund 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche wäre er um fast die Hälfte größer als der bestehende Lidl in der Schürerstraße, nur einen Steinwurf entfernt.

    „Ich habe Würzburg in mein Herz geschlossen.“

    Gerold Bader Immobilien-Unternehmer


    Der dortige Laden wird von Lidl bereits zur Vermietung angeboten. Es gibt laut Guth einige Interessenten.

    Schließen will Lidl in der Schürerstraße aber erst mit der Eröffnung an der Schweinfurter Straße.

    Die wird im Bereich der Tankstelle um eine fünfte (Abbiege-)Spur verbreitert, eine Ampel regelt den Verkehr an der neuen Zufahrt zum Ringparkcenter II und zu Lidl mit seinen 100 Parkplätzen.

    Nachdem an der Hauptverkehrsachse schon gebaggert wurde, haben die Stadtwerke gleich noch neue Wasserrohre verlegt.

    Für Ampel und Straßenbau muss Investor Bader rund 450 000 Euro bezahlen.

    Geregelt ist dies in einem städtebaulichen Vertrag mit dem Rathaus.

    Die Familie Bader aus Baden-Württemberg hat in den letzten fünf Jahren das Areal zwischen Berliner Ring, Schweinfurter Straße und Schürerstraße in einen Topp-Bürostandort verwandelt. Das „Badersche Viertel“ umfasst das Mozart-Center (saniert 2006), das siebenstöckige Ringpark-Center I (fertiggestellt 2008) mit Tagesklinik und Büros auf 5000 Quadratmetern, Tiefgarage und öffentlich zugänglichem Parkhaus, dann das ehemalige Bestandsgebäude der Telekom (modernisiert bis Mai 2009) und nun das neue Ringparkcenter II.

    35 Millionen Euro hat Bader in Neubauten, Sanierung, Modernisierung und Grünanlage – ein japanischer Zen-Garten – gesteckt. Angesiedelt haben sich Steuerberater, Krankenkassen, Banken, Versicherungen, ein Übersetzungsbüro, eine Werbeagentur, eine Tagesklinik, Ärzte. Sie arbeiten in frischen, flexibel umbaubaren Büros auf aktuellstem Stand der Technik. Dass das neue Büroviertel...   ...zu Leerständen andernorts führt, will Bader nicht ausschließen. Dann müsse dort eben modernisiert werden.

    Der Hausherr an der Schweinfurter Straße ist froh über die Branchenvielfalt in seinem Quartier: „Die Dienstleistungen ergänzen sich.“ Überhaupt scheint der positiv denkende, bescheiden auftretende Mann ein glückliches Händchen zu haben, bei Banken wie bei Mietern. Im Mozart-Center befindet sich Gerold Baders „Schaltzentrale“, von hier aus wird organisiert und koordiniert. Probleme werden, wenn möglich, sofort behoben. Seine Devise: Ein Projekt nach dem anderen abarbeiten, nicht zu viel gleichzeitig machen. Zweimal täglich geht er auf die Baustelle, redet mit Arbeitern und dem Bauleiter. Bader (47) ist als Investor greifbar.

    „Solche Objekte kann man nicht von irgendwo aus verwalten – schon gar nicht von Hamburg oder den Niederlanden“, sagt der in Rottweil geborene Geschäftsführer. Er lebt seit 25 Jahren in der Domstadt. Hier hat er seine Frau kennengelernt und nicht nur sie, sondern längst auch Würzburg „in mein Herz geschlossen“.

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