Die Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden des Bistums Würzburg unterstützt die Partnerbistümer Mbinga (Tansania) und Óbidos (Brasilien) im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Aus den Haushaltsmitteln für die Weltkirche wurden 35 000 Euro für das Bistum Mbinga und 50 000 Euro für das Bistum Óbidos zur Verfügung gestellt, heißt es in einer Pressemitteilung. Damit soll die Anschaffung von Materialien und Geräten für die lokalen Gesundheitsteams ermöglicht werden.
Verantwortliche blicken mit Sorge in Partnerdiözesen
Bischof John C. Ndimbo (Mbinga) dankt in einem Brief an Bischof Franz Jung "von ganzem Herzen für Eure wertvolle Unterstützung. Ohne diese wäre unsere Arbeit nur schwer möglich." Auch Bischof Bernardo Johannes Bahlmann (Óbidos) freue sich sehr, berichtet Südamerikareferent Alexander Sitter, der mit dem brasilianischen Bischof in ständigem Kontakt steht.
Im globalen Süden finde die Ausbreitung des Coronavirus zeitversetzt statt, wohl aufgrund der geringeren Mobilität und der lokalen Versorgung mit Lebensmitteln, schreibt die Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden. "Mit großer Sorge blicken die Verantwortlichen auch in unseren Partnerdiözesen Mbinga und Óbidos auf die steigenden Zahlen derer, die am Virus erkranken." In beiden Ländern sei das staatliche Gesundheitssystem desolat. Es fehle an Schutzkleidung für Pflegende, Desinfektionsmitteln, Testmöglichkeiten, an der Infrastruktur für Intensivmedizin sowie an Gesundheitsbildung. Auch würden der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro und der tansanische Präsident John Magufuli die Gefahr herunterspielen.
Die Partnerdiözesen seien Vorreiter im Gesundheitsbereich. Im Bistum Mbinga sei das "Litembo-Hospital" eine wichtige Anlaufstelle. Das Bistum Óbidos unterhalte zusammen mit den Franziskanern ein Krankenhaus und eine Schiffsklinik. Diese würden in den kommenden Wochen eine Schlüsselstellung einnehmen. "Über unsere Partner im globalen Süden haben wir einen direkten Blick, was hinter den europäischen Grenzen passiert, und können uns so solidarisch zeigen mit den Menschen, für die sicher kein Intensivbett bereitgestellt wird", heißt es im Schreiben der Diözesanstelle.
Süden Tansanias ist noch von Corona verschont
In Tansania liege die Zahl der offiziell an Corona erkrankten Menschen derzeit bei 20, schreibt Bischof Ndimbo in seinem Brief. Davon sei ein Patient verstorben. Der Süden Tansanias sei von der Pandemie noch verschont. Die aus Würzburg angekündigte Unterstützung habe "große Erleichterung und Freude" ausgelöst.
Denn es gebe nicht genügend Schutzmaterialien für die Ärzte und Mitarbeiter. Diese zu beschaffen, werde vor allem zu den neuen, höheren Preisen schwer. Derzeit würden die Menschen über die Pandemie aufgeklärt und man warte auf einen Beschluss der tansanischen Bischofskonferenz, wie man sich landesweit verhalten solle, schreibt Bischof Ndimbo.