Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Hochhaus wird Energie-Sparhaus

WÜRZBURG

Hochhaus wird Energie-Sparhaus

    • |
    • |
    Projektleiter Albert Stauder (links) und Stadtbau-Chef Hans Sartoris vor ihrem Millionen-Projekt.
    Projektleiter Albert Stauder (links) und Stadtbau-Chef Hans Sartoris vor ihrem Millionen-Projekt. Foto: FOTOs theresa ruppert

    Natürlich arbeite die Wohnungswirtschaft schon seit Jahren an energetischen Verbesserungen, so Stadtbau-Geschäftsführer Hans Sartoris gestern bei der Vorstellung des Projekts vor Ort, gemeinsam mit Projektleiter Albert Stauder. Diese Sanierung mit einem ganzen Bündel gezielter Maßnahmen in einer so großen Wohnanlage ist bislang aber absolut einmalig.

    Kernpunkte sind ein komplett neues Heizungs- und Warmwasser-System. Die bisherigen 90 Etagenheizungen wurden durch ein eigenes mit Gas betriebenes Blockheizkraftwerk unter dem Dach ersetzt, dessen Abwärme auch noch Strom erzeugt. Es wird im nächsten Jahr noch durch eine Solaranlage auf dem Dach ergänzt. Dadurch soll das gesamte Gebäude in den Sommermonaten von Fremdenergie unabhängig sein. Im ganzen Haus werden Energie-Sparfenster eingebaut. Außerdem gibt es eine Volldämmung des Baukörpers.

    Als kleines Bonbon gibt es für alle Mieter neue Bäder und Toiletten. Auch hier wird systematisch auf sparsame Technik gesetzt. Für ein kontrolliertes Lüftungsverhalten werden bedarfsabhängige Abluftanlagen eingebaut. Die WCs werden auf Wasser sparende Spülung umgerüstet.

    In den ganzen Planungsprozess wurden die Mieter zuvor schon eingeschaltet. Schließlich geht es um enorme Kosten. Es sei ein sehr nachhaltiges Projekt mit einer Amortisierung in rund 30 Jahren. Das zeige auch, dass man eine langfristige Vermietbarkeit sichern möchte, so Sartoris. Doch ohne Mieterhöhung geht es nicht. Der Quadratmeterpreis wird von 3.74 Euro auf 5.50 Euro steigen. Die Mieter, die dann allerdings eine deutlich höhere Wohnqualität haben, können auf der Seite der Nebenkosten eine Ersparnis bis zu einem Euro pro Quadratmeter wieder erzielen, weil das Haus mit allen Maßnahmen zusammen dann sogar deutlich unter dem Standard liegen wird, der heute für Niedrigenergie-Häuser zugrunde gelegt wird. Das können die Mieter teils auch durch ihr Verbrauchsverhalten selbst steuern und mehr oder weniger sparen.

    Für alle 5300 Wohnungen der Stadtbau wird dieses Niveau in dieser Kombination natürlich nicht in absehbarer Zeit zu erreichen sein. Das Projekt wird aber Maßstäbe setzen für andere Sanierungsmaßnahmen. Mit diesem „Musterhaus“ wird die „Stadtbau“ zusammen mit der Stadt und der WVV sich am „European Energy Award“ beteiligen, wo erfolgreiche Energie sparende Maßnahmen von Kommunen bewertet und ausgezeichnet werden. Solche Maßnahmen sind auch die Grundlagen staatlicher Unterstützung, ohne die es nach Meinung von Sartoris nicht geht. Denn Kosten in diesen Dimensionen könnten nicht eins zu eins auf die Mieter umgelegt werden. Andererseits müssten gerade die kommunalen Wohnungsbauunternehmen hier Vorreiter sein.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden