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EIBELSTADT: Hochseilgarten: Ab 2019 wird am Main geklettert

EIBELSTADT

Hochseilgarten: Ab 2019 wird am Main geklettert

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    Gunter und Carmen Schuppe (vorne) planen bei Eibelstadt einen Hochseilgarten. Bürgermeister Markus Schenk befürwortet das Vorhaben.
    Gunter und Carmen Schuppe (vorne) planen bei Eibelstadt einen Hochseilgarten. Bürgermeister Markus Schenk befürwortet das Vorhaben. Foto: Foto: Claudia Schuhmann

    Am Projekt „Hochseilgarten“ stört Bürgermeister Markus Schenk nur Eines: Dass es nicht schon zur Landesgartenschau fertiggestellt werden konnte. Was das Ehepaar Schuppe in Eibelstadt vorhat, findet Schenk ausschließlich positiv und erhofft sich davon weiteren Zulauf für seine Stadt. Ab dem Sommer 2019 sollen bis zu 90 Personen gleichzeitig im neuen Hochseilgarten „Frankenturm“ klettern können, auf einem Grundstück am Main nahe der Autobahn.

    Der Hochseilgarten ist ein Vorhaben, an dem Carmen und Gunter Schuppe schon seit Jahren herumlaborieren. „Wir sind ziemlich blauäugig da rangegangen“, sagt Carmen Schuppe-Michel. So mancher Versuch verlief im Sande, denn das Ehepaar lernte erst auf dem Weg von der Idee bis zum konkreten Plan die Bedeutung von Begriffen wie „Außenbereich“ oder „Hochwasserschutz“ kennen.

    Im Außenbereich konnte nicht gebaut werden

    Ganz zu Anfang, das war 2014, hatten Schuppes ein Gelände in Randersacker ins Auge gefasst. „Das hatten wir zufällig gesehen“, sagt Gunter Schuppe. Die beiden fingen zu planen an, denn einen Hochseilgarten zu eröffnen und zu betreiben, war für die Lehrerin und den Erlebnispädagogen aus Würzburg schon lange ein Herzenswunsch. Dann aber warf das Baurecht seine Schatten auf das Vorhaben. „Wir konnten dort nicht bauen, da das Grundstück im Außenbereich lag“, sagt Carmen Schuppe-Michel.

    Aufgeben wollten die beiden ihren Plan auf keinen Fall. Nachdem diese Redaktion über das Vorhaben berichtet hatte, meldeten sich etliche Gemeinden, die sich einen Hochseilgarten auf ihrem Gebiet gut vorstellen konnten, bei Schuppes. „Aber es war meist nicht durchführbar“, bedauert Carmen Schuppe-Michel. Entweder, weil das ins Auge gefasste Areal im Hochwasserbereich des Mains lag oder für Besucher zu schlecht erreichbar gewesen wäre.

    Der Turm wird 16 Meter hoch

    Dann entdeckte das Ehepaar das Areal in Eibelstadt – aus ihrer Sicht ideal, da von der nahen Autobahnbrücke aus gut zu sehen und sowohl von der B 13 als auch vom Mainradweg aus leicht erreichbar. Schuppes sprachen im Rathaus vor, und von da an nahm das Vorhaben Gestalt an. Im „Sondergebiet Hochseilgarten“ soll im kommenden Jahr der „Frankenturm“ errichtet werden.

    Es handelt sich um eine Konstruktion aus Stahl und Holz, die 16 Meter hoch werden soll. „In dieser Größe gibt es den Hochseilgarten meines Wissens bisher nur drei Mal in Deutschland, nämlich in Berlin, Wiesloch und Lenggries“, sagt Carmen Schuppe-Michel. Im oberbayerischen Lenggries sitzt auch der Hersteller des Turms. Kleinere Hochseilgärten und solche anderer Hersteller existieren indessen auch anderswo.

    Die Klettergurte werden zur Verfügung gestellt

    Der in Eibelstadt geplante soll auf 18 Stahlmasten stehen und die Form eines Sechsecks aufweisen. Im Innern gelangen die Besucher über Treppen auf die drei Ebenen und von dort aus nach außen zu den einzelnen Stationen, die in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausgestaltet sind. Von jeder Station aus kann in drei Richtungen weitergeklettert werden. „So entstehen keine Staus“, sagt Gunter Schuppe. In seiner Begeisterung hat er sogar ein Modell des „Frankenturms“ gebaut, an dem er zeigt, wie sich die Besucher innerhalb des Hochseilgartens fortbewegen können.

    Unter anderem plant das Ehepaar, einige der Stationen unter Berücksichtigung regionaler Eigenheiten besonders zu gestalten und die oberste Plattform für Feiern zur Verfügung zu stellen. Der Turm könne von Gruppen etwa zu Teambuilding-Maßnahmen genutzt werden, sagt Gunter Schuppe. Für Einzelpersonen sei er aber ebenfalls stets begehbar. Mitbringen müssen die Besucher außer sportiver Bekleidung nichts: „Die Klettergurte stellen wir zur Verfügung, ein Helm ist nicht nötig“, erklärt Carmen Schuppe-Michel.

    Ausgebildete Trainer leisten Hilfestellung

    Mit zwei Karabinern sind die Kletterer gesichert; einer bleibt stets eingehängt, auch wenn die Station gewechselt wird. Die Kletterpassagen sind immer acht Meter lang. Dadurch unterscheide sich der Kletterturm von sogenannten Kletterwäldern, erklärt Gunter Schuppe. Im Kletterwald werden die Stationen unter Einbeziehung vorhandener Bäume gebaut, deshalb kann es dort längere oder auch kürzere Kletterstrecken geben.

    Rein theoretisch können die Besucher den ganzen Tag lang bleiben und klettern, wenn sie den Eintrittspreis entrichtet haben, dessen Höhe noch nicht endgültig feststeht. „Meistens reicht die Kraft aber nur für zwei Stunden“, weiß Gunter Schuppe. Begehbar sei der Turm für jeden, der es sich zutraue. Auch behinderte Menschen seien willkommen. Etwa 40 ausgebildete und geprüfte Trainer möchte das Ehepaar am Frankenturm beschäftigen. Die weisen die Besucher zu Beginn ein und leisten nötigenfalls Hilfestellung. Grundsätzlich bewegen sich die Kletterer aber selbstständig durch den Turm.

    Nach der Erschließung soll es losgehen

    „Die 3000 Quadratmeter gehören derzeit der Stadt und werden an die Schuppes verkauft“, sagt Bürgermeister Schenk. Die Einzelteile des Turms sollen im Frühjahr 2019, sobald die Erschließung des Geländes abgeschlossen ist, per Lastzug kommen. Zwei bis drei Wochen dauert dann der Aufbau. Die Klettersaison soll in den folgenden Jahren von März bis Oktober dauern. Der Entwurf des Bebauungsplans „Am Thomasboden“, in dessen Bereich sich der Hochseilgarten befindet, liegt vom 17. August bis 17. September öffentlich aus.

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