(heli) Zu einem besonderen Fest waren die Ochsenfurter Margret und Wolfgang Burgard nach Polen eingeladen. Sie durften in Warschau an einer polnischen Hochzeit teilnehmen. Der Grundstock für diese Verbindung wurde teilweise schon in Ochsenfurt gelegt.
Es war vor drei Jahren, als die Jugend der Welt sich in Köln zum Weltjugendtag versammelte. Von überall strömten die Jugendlichen nach Deutschland. Dabei waren sie zum Teil schon vor Beginn der Feierlichkeiten im Land untergebracht. So wie ein ganzer Reisebus mit jungen Polen, der damals in Ochsenfurt ankam.
Zwei Mädchen, 20 und 21 Jahre alt wurden von Familie Burgard aufgenommen. Für die war so etwas schon immer selbstverständlich, beide engagieren sich im Partnerschaftsverein, Jugendliche und Erwachsene aus aller Herren Länder haben schon bei ihnen gewohnt.
Kontakt per E-Mail
Marta und ihrer Freundin gefiel es hier auch sehr gut. Mit ihren „Pflegeeltern“ unternahmen sie Ausflüge nach Würzburg, Rothenburg, Nürnberg und in die Rhön. Auch Martas Freund Czarek, der im Kolpinghaus untergebracht war, haben sie dabei oft mitgenommen. Wie im Flug verging die Woche, aber die jungen Polen hielten weiterhin den Kontakt. Per E-Mail und SMS, natürlich in Englisch, aber mit vielen Bildern.
Dennoch waren die Burgards sehr überrascht, als Ende 2007 eine Einladung zur Hochzeit ankam. Die Trauung sollte am 20. September 2008 in Warschau stattfinden. Denn in Polen, so erklärt mit der pensionierte Lehrer Wolfgang Burgard, heiraten die Paare am liebsten im Herbst.
Einfache Verhältnisse
Dass wir bei der Erwähnung Polens immer gleich ein Klischee vor uns sehen, war auch den Burgards bewusst, als sie die Reise nach Warschau antraten. Doch, auch wenn das Brautpaar, wie die meisten im Land in äußerst einfachen Verhältnissen lebt, die Hochzeit stellte alle anderen, die die Burgards bisher erlebt hatten in den Schatten. Das Brautpaar hatte nach dem Studium drei Monate in London gearbeitet, um das Geld für die Hochzeit zusammen zu bekommen.
Immerhin waren 200 Gäste in das Venecia Palace, ein Hotel am Stadtrand Warschaus eingeladen. Auch wenn die Ochsenfurter die einzigen Ausländer auf der Feier waren, isoliert kamen sie sich nie vor. Es war immer etwas geboten.
Tanz- und sangesfreudig
Neben dem Essen, „immer wenn Vor-, Haupt- und Nachspeise gegessen waren, fing es wieder von vorne an“, erzählt Burgard, begeisterte sie vor allem die Tanz- und Sangesfreudigkeit der polnischen Gäste. Leute jeden Alters tanzten und sangen bis in die frühen Morgenstunden, dann wurden die Gäste in ihre Hotels oder nach Hause gefahren.