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Hofbräu gefragt von Boston bis San Francisco

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Hofbräu gefragt von Boston bis San Francisco

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    WÜrzburg (micz) "Die Hofbräu AG ist das älteste noch bestehende Industrieunternehmen Würzburgs", heißt es in der Firmenchronik. Grund genug, in der über 350-jährigen Geschichte zu blättern.

    Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn hat die Brauerei 1643 gegründet. Es war die Zeit des 30-jährigen Krieges, die durstigen Schweden hatten nahezu alle Weinvorräte weggetrunken, und so kam man auf die Idee, ein fürstliches Hofbräuhaus zu gründen, um Soldaten und Bürger mit Bier zu versorgen. Auch die folgenden Bischöfe nahmen sich ihres Brauhauses (zunächst in der heutigen Juliuspromenade, später im Mainviertel) an, da es eine nicht zu verachtende Einnahmequelle war.

    1802, als Würzburg erstmals zu Bayern kam, fiel das Bierbrau-Monopol der Hofbräu. Die Konkurrenz nahm zu, zeitweise zählte Würzburg acht Brauereien, die bekannteste war die Bürgerbräu. 1863 wurde das Hofbräuhaus privatisiert. Verschiedene Besitzer bauten die Brauerei zu einem Großunternehmen aus, seit 1876 am heutigen Standort in der Zellerau. Sechs Jahre später entschloss sich der Besitzer Theodor Böttinger, die Privatbrauerei in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln, an der bereits das Bankhaus Finck beteiligt war, jener Hauptaktionär, der seine Anteile nun an die Kulmbacher Brauerei AG verkauft hat.

    Im 19. Jahrhundert wurde das Bier der Würzburger Hofbräu nicht nur überall in Deutschland getrunken. Man bekam es in allen Speisewagen der Mitropa, auf den Dampfern der Hamburg-Amerika-Linie und der United States Lines. 1887 wurde Würzburger Hofbräu dann als eines der ersten deutschen Biere in die USA exportiert. August Luchow, Besitzer eines bekannten New Yorker Restaurants, bezog die erste Ladung und machte das Bier bekannt. Von Boston bis San Francisco konnte man in jedem guten Restaurant und Hotel ein Würzburger Hofbräu genießen, berichten die Chronisten. Vor der Prohibition stieg der USA-Absatz auf 35 000 Barrels.

    Bis heute hat die Verbindung gehalten, auch wenn die Weltkriege verhinderten, an alte Erfolge anzuknüpfen. Heute ist Würzburger Hofbräu-Bier international vor allem in Italien und Japan gefragt.

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