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WÜRZBURG: Hohe Auszeichnung für Pflanzenforscher Ulrich Heber

WÜRZBURG

Hohe Auszeichnung für Pflanzenforscher Ulrich Heber

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    Die Gesellschaft vergibt den Preis seit 2003 an Wissenschaftler, die während ihrer gesamten Karriere herausragende Beiträge zur Erforschung der Photosynthese geleistet haben. Professor Heber bekommt die Auszeichnung voraussichtlich beim 15. Internationalen Photosynthese-Kongress über-reicht, der vom 22. bis 27. August in Peking stattfindet.

    Ulrich Heber, Jahrgang 1930, leitete von 1978 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1996 den Lehrstuhl für Botanik I der Uni Würzburg. Dort ist er nach wie vor wissenschaftlich tätig – unter anderem mit seinem Nachfolger Rainer Hedrich in einem gemeinsamen Projekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Es geht dabei um die molekularen Mechanismen, die Moose unempfindlich gegen Austrocknung machen.

    In der Photosynthese-Forschung leistete Heber Pionierarbeiten über den Stofftransport in den grünen Zellen der Pflanzen. Von ihm stammen grundlegende Erkenntnisse zu der Frage, wie Pflanzen die eingefangene Sonnenenergie in ihren Blättern konservieren. Möglich waren diese Erfolge durch Messgeräte, die Heber selbst entwickelt hat: Mit ihnen ließen sich die Reaktionen der Chlorophyll-körner auf Licht analysieren, ohne das Blatt dafür zerstören zu müssen.

    1985 führte die Deutsache Forschungsgemeinschaft (DFG) das Leibniz-Programm ein. Ulrich Heber gehörte zusammen mit dem Würzburger Botanik-Professor Otto L. Lange zu den ersten Wissenschaftlern, die den Leibniz-Preis und damit drei Millionen Mark für ihre Forschung erhielten.

    Der Leibniz-Preis ist der am höchsten dotierte deutsche Wissenschaftspreis und gilt als eine Art deutscher Nobelpreis. Der Preis war eine Anerkennung für die Forschungen, die Heber mit seinem ökologisch orientierten Kollegen Lange über die physiologischen Grundlagen für die Existenz der Pflanzen an ihren Freilandstandorten durchführte. Er ging damals um solche Fragen: Wie können Pflanzen bei Wassermangel existieren und wachsen? Warum schädigt eine erhöhte Ozonkonzentration den Stoffwechsel der Pflanzen, und wo liegen die vertretbaren Grenzwerte? Was sind die Ursachen für Waldschäden in den Mittelgebirgen?

    Ulrich Heber war Mitbegründer und treibende Kraft der Würzburger DFG-Forschergruppe „Ökophy-siologie", die sich acht Jahre lang unter anderem mit der photosynthetischen Stoffproduktion und dem Wasserhaushalt von Wild- und Kulturpflanzen beschäftigte. Aus dieser Gruppe ging 1989 der DFG-Sonderforschungsbereich „Ökologie, Physiologie und Biochemie pflanzlicher und tierischer Leistung unter Stress" hervor. Heber leitete ihn mehrere Jahre lang.

    Stark beachtet auf der ganzen Welt sind die Forschungsergebnisse von Ulrich Heber: Er darf sich – ebenso wie seine Würzburger Botanik-Kollegen Rainer Hedrich, Werner Kaiser und Ulrich Schreiber – mit dem Prädikat „sehr oft zitierter Forscher“ schmücken. Gleich vier sehr oft zitierte Forscher aus einem Lehrstuhl: „Das sucht weltweit seinesgleichen“, sagt Rainer Hedrich.

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