Die Mainländebahn entstand in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts zur Verbindung des Floßhafens mit dem Bahnhof, um Holz weiter befördern zu können. Die erste Trasse führte direkt am Ufer entlang bis zum heutigen Festplatz.
Bald darauf entstand das Gleis an der Stadtmauer und weiter zum neuen Hafen. Anschlüsse erhielten auch das Elektrizitätswerk, das Kartoffelflockenwerk, die Mälzerei, die Zuckerfabrik, das Lagerhaus der Rhenania (heute BayWa), das Betonwerk Hess, das Maintanklager und die Pflanzenschutzmittelfabrik Spiess-Urania.
Der Trend zum Straßentransport in der Bundesrepublik ließ aber das Frachtaufkommen und die Zahl der Nutzer im Lauf der Jahre sinken. Eine letzte Blüte gab es in der großen Zeit der Firma Campa Biodiesel. Von Herbst 2004 bis Sommer 2008 fuhren lange Kesselwagenzüge mit Rapsöl ins Hafengelände, wo das Öl in die Pipeline geleitet wurde, die ins Werksgelände führte.
Noch im Oktober 2006 ließ das städtische Kommunalunternehmen durch eine Fachfirma das Gleis zwischen Heimatmuseum und Floßhafenstraße erneuern. Nach dem Ende von Campa wurde es wieder ruhig. Im Sommer 2011 fuhren letztmals Wagen mit Getreide von der BayWa ab.
Sonderzüge zum Messegelände
Seit Januar 2012 ist der Abschnitt unterhalb des Flockenwerks gesperrt, inzwischen alles westlich des alten E-Werks. Erhalten bleiben soll der obere Teil, den die Zuckerfabrik nutzt. Die Bahnstrecke hatte in ihrer Geschichte auch einige Besonderheiten zu bieten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde oft Kohle, die auf dem Wasserweg aus den Vereinigten Staaten gekommen war, im Hafen auf die Bahn umgeschlagen und per Schiene zu Liegenschaften der US-Armee in Ansbach befördert.
Sogar Personenverkehr fand statt. Bei den Ochsenfurter Verkaufs- und Gewerbeschauen 1984 und 1986 gab es Pendelfahrten. Die Deutsche Bundesbahn zeigte bei einer Fahrzeugschau auch eine Elektrolok und war mit einem Kinowagen vertreten. 1986 wurden sogar Sonderzüge von der Gaubahn zum Messegelände angeboten.
Eine in Deutschland einmalige Kuriosität ist der Übergang am Schlössle. Die dortigen Schranken werden nicht gehoben und gesenkt, sondern zur Seite geschwenkt.