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Homaira Mansury: Bin nicht die Quoten-Migrantin

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Homaira Mansury: Bin nicht die Quoten-Migrantin

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    Homaira Mansury
    Homaira Mansury

    Frag-würdig

    Bei der Bundestagswahl scheiterte die Würzburgerin Homaira Mansury noch knapp. Am Wochenende wurde die 35-jährige Dozentin der Akademie Frankenwarte in den SPD-Bundesvorstand gewählt.

    Frage: Mit welchen Erwartungen sind Sie zum SPD-Parteitag gefahren? Gab es im Vorfeld Anzeichen, dass eine neue Aufgabe auf Sie wartet?

    Homaira Mansury: Nein, es gab keinerlei Indizien. Ich bin als einfache Delegierte nach Leipzig gefahren und plante als ebensolche wieder zurückzufahren.

    Wie kam es zu Ihrer Kandidatur?

    Mansury: Wir haben sehr aufmerksam Sigmar Gabriels nachdenklicher Rede zugehört, in der er kritisch das Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl analysierte. In dieser Rede gab es den Hinweis, dass dem neuen Bundesvorstand wahrscheinlich nur noch ein Mitglied mit Migrationshintergrund angehören würde. Das erschien Gabriel zu wenig. Daraufhin gab es im Landesverband Bayern, der diese Bemerkung ernst nahm, Gespräche. Es zeigte sich, dass man mich als Kandidatin im Blick hatte und ich wurde gefragt, ob ich kandidieren wolle. Viel Zeit blieb nicht, ich musste mich in wenigen Minuten entscheiden. So etwas möchte man ja auch mit der Partei, dem Arbeitgeber und den Liebsten abstimmen. Schließlich haben wir die Kandidatur als Chance gesehen und in die Wege geleitet.

    Sind Sie jetzt die Quoten-Migrantin im SPD-Vorstand?

    Mansury: Nein, das sehe ich nicht so. Erst einmal bin ich nicht die Einzige mit Migrationshintergrund. Hier gab es auch keine quotierte Vorgabe. Quoten sind manchmal ein notwendiges Instrument. Sie können zielführend sein, das sieht man an unserer Frauenquote: Sie hat dafür gesorgt, in Gremien die Realität der Gesellschaft widerzuspiegeln, hin zur Gleichberechtigung.

    Wie sieht jetzt Ihre politische Zukunft aus. Würzburg oder große Politik?

    Mansury: Bei der Bundestagswahl haben die Wählerinnen und Wähler zunächst entschieden, dass ich in Würzburg bleibe. Mein Kummer darüber hält sich mittlerweile in Grenzen, denn mein Ergebnis hier hat gezeigt, dass meine Kandidatur bei vielen Menschen Zustimmung gefunden hat, was mich freut. Meine Zukunft halte ich mir offen. Natürlich werde ich mich weiter ehrenamtlich in der SPD engagieren.

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