Wie geht es den beiden Hunde-Findelkindern Santa und Sola im Tierheim am Elferweg? "Eigentlich sehr gut", erklärte am Freitag Tierheim-Leiterin Anja Schneider dieser Redaktion gegenüber. Die beiden haben allerdings Demodex-Milben. Entwickelt sich der Milbenbefall krankhaft, kann das zu Haarausfall, Haarwurzelentzündung und Folgeinfektionen führen. Eine medizinische Behandlung ist nötig, langwierig und muss auch nach einer Vermittlung der Hunde bei den neuen Hundebesitzern fortgesetzt werden.
Mangel an Information macht die Situation schlimmer
Wie berichtet waren die beiden circa fünf Monate alten Hundemädchen in der Nacht zum 3. Dezember über den Zaun des Tierheimes geworfen worden. Es hatte stark geregnet, und da beim Tierschutzverein niemand von den Hunden wusste, wurden sie erst am Morgen triefend nass und völlig verängstigt gefunden.
Suchaktion bei strömendem Regen
"Für uns ist das völlig unverständlich", sagt Anja Schneider - noch dazu, wo das Würzburger Tierheim 24 Stunden besetzt ist und die Abgabe eines Tieres im Gegensatz zu manch anderem Tierheim hier nichts kostet. Sie empfindet die Tat als feige und unverantwortlich, "es hätte sonstwas passieren können!" Weil das Tierheim-Team keinerlei Informationen über die Hunde hatte und die beiden nicht gleichzeitig, sondern nacheinander gefunden wurden, starteten die Tierheim-Mitarbeiter im Lauf des Tages noch Suchaktionen bei strömendem Regen, falls weitere Hunde in diesem Zusammenhang ausgesetzt worden wären. Es fand sich aber kein weiteres Tier.
Die beiden Hundemädchen haben ihre unfreundliche Abgabe-Aktion über den Zaun ohne Verletzung überstanden. Dass Tiere vor dem Tierheim einfach angebunden, oder dass ein Karton mit einem Tier darin vor der Tür anonym abgestellt wurde - so etwas gab es in der Vergangenheit durchaus. Tiere wie auch immer über den Zaun zu befördern, an so etwas kann sich Anja Schneider nicht erinnern.
Besuch noch nicht erlaubt
Die beiden Hundemädchen, die blonde Santa und die schwarz-braune Sola, befinden sich weiterhin auf der Krankenstation, wo sie noch nicht von Fremden besucht werden können. Unterdessen häufen sich die Kommentare dazu im Internet: "Wäre nur ein einziges Tier im Weltgericht, dann würde es für den Menschen schlecht aussehen!" lautet einer der harmloseren.
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