93 Jahre alt ist Michael Hofstetter aus der Sanderau geworden. Bis er 72 war, arbeitete er bei einem Würzburger Möbelhaus als Kundenberater, 25 Jahre war er mit seiner Frau Helga verheiratet. Und immer hatte er Rauhhaardackel.
"Unsere Hunde waren sein Ein und Alles", sagt Helga Hofstetter. Als Vroni, die alte Hündin des Ehepaars, im Oktober 2004 in seinen Armen starb, sei ihr Mann sehr traurig gewesen. Auch Eiko, Vronis vierbeiniger Gefährte, habe getrauert. Deshalb kam Lola ins Haus. Eine zehnjährige Rauhhaardackel-Dame, die die Hofstetters von einem alten Herrn übernommen haben.
"Mein Mann war ein guter, tierlieber und naturverbundener Mensch", sagt die 77-jährige Helga Hofstetter. Nie sei er ohne seine Dackel verreist. "Jahrelang sind wir nach Südtirol zum Wandern." Später, als der gebürtige Oberbayer Michael Hofstetter nicht mehr so gut zu Fuß war, ging's an die Nordsee. "Weil es dort so schön flach ist." Die Hunde waren immer dabei.
"Wenn ich gestorben bin, müsst Ihr mich alle drei auf meinem letzten Weg begleiten", hat Michael Hofstetter zu seiner 77-jährigen Frau gesagt, als sein krankes Herz ihm wieder mal zu schaffen machte. Sie hat es ihm versprochen.
Am 1. März starb Michael Hofstetter, am gestrigen Mittwoch wurde seine Urne auf dem Hauptfriedhof beigesetzt. "Ich habe bei der Friedhofsverwaltung angerufen und von dem Wunsch meines Mannes erzählt", sagt Helga Hofstetter.
"Die Dackel waren sein Ein und Alles"
Helga Hofstätter über die Tierliebe ihres Mannes
Weil sie versichert hat, dass Eiko und Lola sich ordentlich benehmen werden, hat sie eine Sondergenehmigung bekommen. Bei späteren Besuchen am Grab ihres Herrchens dürfen Eiko und Lola allerdings nicht dabei sein.
Helga Hofstetter war sehr erleichtert, dass die Friedhofsverwaltung "so unbürokratisch" gehandelt hat. Und sie ist sicher, dass ihr Mann "gespürt hat, dass wir alle bei ihm waren."