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WÜRZBURG-LAND: Hundefreunde Rimpar erfreuen die Senioren in der Wohnanlage am Hubland

WÜRZBURG-LAND

Hundefreunde Rimpar erfreuen die Senioren in der Wohnanlage am Hubland

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    Immer wieder greift sie hinein und streckt die volle Hand Flocke entgegen. Der zögert nicht lange und lässt eines nach dem anderen verschwinden.   Nur manchmal hebt Frieda Warmuth die Hand und ermahnt den groß gewachsenen Hund: „Langsam! Du bist ein bisschen ungeduldig.“

    Ein Ritual

    Das Ritual um Füttern und Streicheln findet jeden Dienstagabend in der Zeppelinstraße statt. Das Seniorenwohnheim ist eine Einrichtung des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg. Einmal in der Woche kommen Mitglieder des Vereins „Interessengemeinschaft Hundefreunde Rimpar“ zu Besuch. Mal sind drei, mal fünf Hunde dabei.

    Wie immer holen Flocke und seine Besitzerin Christiane Münz Frieda Warmuth im Zimmer ab und führen sie in den Aufenthaltsraum. Dort herrscht bereits reges Treiben. Die Senioren sitzen mit ihren Partnerhunden im Kreis. Die meisten von ihnen hatten früher selbst Haustiere, die sie beim Einzug aber abgeben mussten.

    Ressourcen wecken

    Detlev Münz, stellvertretender Küchenleiter des Seniorenwohnheims und Mitglied bei den Hundefreunden, hat das Projekt vor vielen Jahren ins Leben gerufen. „Wir wollen, dass alle fitten Bewohner die Hunde streicheln, füttern und mit ihnen spielen können“, erzählt Münz. „Hunde können auf der Gefühlsebene etwas vermitteln und bei den Menschen längst ermüdete Ressourcen, wie zum Beispiel die Fingerfertigkeit, wecken.“

    Er berichtet von einem Mann, der in der Anlage wohnte und dessen Hand total verkrampft war. Doch als er den Hund streicheln wollte, konnte er seine Hand langsam öffnen, um das Fell des Tieres zu berühren. Alexander Schraml, Vorstand des Kommunalunternehmens, pflichtet bei: „Das verdanken wir nur der ehrenamtlichen Arbeit des Hundevereins, eine Arbeit, die gar nicht zu bezahlen ist.“ Die Liebe zwischen den Vierbeinern und ihren Paten führt manchmal sogar bis zum Sterbebett. „Es gab schon Fälle“, erzählt Münz, „als Menschen im Sterbebett lagen, aber noch wahrnehmen konnten, dass der Hund sie jetzt ein letztes Mal besucht“.

    Auch Frieda Warmuth hielt sich vor ihrem Einzug in die Senioreneinrichtung acht Jahre einen eigenen Hund. „Aber nicht so groß wie Flocke“, räumt sie ein. Dann greift sie ein letztes Mal zu den Leckerli und wirft sie dem Vierbeiner zu. Und sie lächelt, wenn der Hund jeden noch so kleinen Krümel ausfindig macht. Und nächsten Dienstag ist wieder Flocke-Tag.

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