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Versbach: "Ich würde dich jederzeit wieder heiraten"

Versbach

"Ich würde dich jederzeit wieder heiraten"

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    Vor 65 Jahren haben sich Erika und Johann Breunig das Ja-Wort gegeben. Viel ist seitdem passiert und sowohl Höhen als auch Tiefen haben die beiden zusammen durchlebt. Der 88-jährige Johann und die 91-jährige Erika Breunig bereuen nichts. "Ich würde dich jederzeit wieder heiraten", sagt er ihr und sie erwidert die Liebesbezeugung.

    Würzburgs dritte Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake besuchte die Jubilare zur Eisernen Hochzeit und gratulierte ihnen im Namen der Stadt Würzburg und des bayerischen Ministerpräsidenten.

    In Würzburg geboren und aufgewachsen erfährt Johann Breunig den zweiten Weltkrieg und die Bombardierung der Stadt. Er erlebte die Zerstörung des Hauses, bei der er zusammen mit seiner Mutter verschüttet wurde, die Rettung daraus und die anschließende Flucht aus dem zerbombten Würzburg nach Karlstadt. Dort machte er eine Ausbildung zum Bäckergesellen, kehrte 1951 nach dem Krieg nach Würzburg zurück und verdiente sich bei den dort stationierten Amerikanern als Wachpersonal. Als Bäckergeselle, so erinnert er sich, hätte er damals kaum etwas verdient. Nur ein Jahr darauf lernte er auf dem Kiliani Volksfest seine zukünftige Frau Erika kennen.

    Erika Breunig wurde im nahe gelegenen Bütthard geboren und kam mit 16 Jahren nach Würzburg, um dort als Dienstmädchen in Stellung zu gehen. Danach zog es sie für eine Zeit nach München, wo sie bei einem Arzt als Dienstmädchen im Haushalt arbeitete. Doch nicht lange und sie wollte in ihre alte Heimat zurück. Auf dem Kiliani-Volksfest fiel ihr ein junger Mann auf, der nicht wie die Anderen trank und tanzte. "Ich war damals ein wenig schüchtern", erzählt Johann Breunig, der sich freut, dass ihn Erika zum Tanzen animierte. Sie verliebten sich ineinander und heirateten zwei Jahre später in Bütthard.

    Da Johann evangelische und Erika katholische Konfessionszugehörigkeit hatte, erwies sich die kirchliche Hochzeit als kompliziert. Der Pfarrer weigerte sich, eine Messe abzuhalten und bot stattdessen nur eine Trauung an. Die Familien aber standen geschlossen hinter den beiden.

    Johann fand eine feste Anstellung bei der Stadt als Kraftfahrer und Lagerist, während Erika den Haushalt übernahm. Es dauerte nicht lange und es wurden zwei Kinder geboren, Sohn Harald und Tochter Christine.

    Ihren gemeinsamen Urlaub verbrachten die beiden am liebsten in der Natur, besonders das Wandern in den Bergen und Langlaufen im Winter hatte es den beiden angetan. Außerhalb der Wintermonate war es der Schrebergarten, der sie auf Trab hielt und an dem sie viele ihrer freien Tage verbrachten.

    Während Erika sich im Alter damit fit hielt einmal die Woche schwimmen zu gehen und mit anderen Senioren wandern zu gehen, war Johann lange Zeit in der Gewerkschaft ÖTV bis zur Rente als Kassier sehr aktiv war. Heute sagen die beiden: "Es geht noch gut, halt ein paar Wehwehchen hier und da."

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