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EISINGEN: Im Dienste der Hilfsbedürftigen

EISINGEN

Im Dienste der Hilfsbedürftigen

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    Diskussionsrunde: Kurzweilig berichteten beim Festakt anlässlich 40 Jahre Maria-Probst-Fachschule für Heilerziehungspflege und -pflegehilfe in Eisingen, moderiert von Heike Mix (Mitte), Ludger Langenhorst als Schüler des ersten Abschlussjahrgangs 1972 (links) und die 83-jährige Lydia Meister als Bewohnerin seit 3. Mai 1972 (rechts) von ihren persönlichen Erfahrungen.
    Diskussionsrunde: Kurzweilig berichteten beim Festakt anlässlich 40 Jahre Maria-Probst-Fachschule für Heilerziehungspflege und -pflegehilfe in Eisingen, moderiert von Heike Mix (Mitte), Ludger Langenhorst als Schüler des ersten Abschlussjahrgangs 1972 (links) und die 83-jährige Lydia Meister als Bewohnerin seit 3. Mai 1972 (rechts) von ihren persönlichen Erfahrungen. Foto: Foto: Andrea Schödl

    Mit einem Festakt im Theatersaal des St. Josefs-Stifts Eisingen beging die Dr.-Maria-Probst-Schule ihr 40-jähriges Bestehen. Die Fachschule für Heilerziehungspflege und -pflegehilfe, die heute Teil der Robert-Kümmert-Akademie ist und ihren Sitz in der Sedanstraße in Würzburg hat, wurde 1972 zeitgleich mit der Eröffnung des St. Josefs-Stifts Eisingen von Pfarrer Robert Kümmert gegründet. Der ehemalige Caritasdirektor wollte damit sicherstellen, dass die damals neue Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung über einen qualifizierten Mitarbeiterstab und Nachwuchs verfügt, heißt es in einer Pressemitteilung.

    Beim Fest machte Norbert Kornder, leitender Regierungsschuldirektor der Regierung von Unterfranken, laut der Pressemitteilung, die Bedeutung der Schulgründung deutlich. Es sei ein „mutiger Schritt“ gewesen, im Jahr 1972 eine Schule zur Ausbildung des Heilpädagogischen Nachwuchses zu gründen. Da es sich um eine sogenannte Ergänzungsschule handelte, gab es in den ersten Jahren keine Fördermittel. Dies änderte sich erst 1974, als gesetzliche Rahmenbedingungen für sogenannte Ersatzschulen geschaffen wurden.

    Welch eine gesellschaftsprägende Aufgabe der Beruf der Heilerziehungspfleger heute mit sich bringt, darauf machte der Festredner, Professor Andreas Lob-Hüdepohl, aufmerksam. Ein Heilerziehungspfleger begreife sich heute als Assistent seines Klienten, nicht als Betreuer. Der Beruf habe sich damit zu einer „Menschenrechtsprofession“ verändert. Dies sei ein „unglaublich hoher Anspruch“, denn es komme nicht nur darauf an, den Menschen mit seiner individuellen „Versehrtheit“ zu respektieren, sondern seinen Menschenrechtsanspruch zur Geltung zu bringen. Die Gesellschaft betrachte den Menschen aber häufig defizitorientiert, anstatt die „Kreativitätspotenziale, die den Menschen eigen sind“ zu erkennen. „Inklusion ist eine Haltung und ein Prozess in der Zulassung von Verschiedenheit“, resümierte Lob-Hüdepohl.

    Die Namenspatronin der Schule rückte die Geschäftsführerin und Schulleiterin Christel Baatz-Kolbe in den Mittelpunkt ihrer Rede. Dr. Maria Probst sei eine beeindruckende Persönlichkeit der Nachkriegsgeschichte gewesen. Die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages habe sich in beeindruckender Weise für die Rechte hilfsbedürftiger Menschen eingesetzt. Die bereits 1967 verstorbene Politikerin war maßgeblich an der Gründung des St. Josefs-Stifts beteiligt, denn unter ihrer Leitung fand am 17. Februar 1967 die entscheidende interministerielle Besprechung im Erbachshof statt. Als Würdigung ihres Engagements benannte Pfarrer Robert Kümmert die Fachschule für Heilerziehungspflege nach ihr.

    In einem abschließenden kurzweiligen Interview, durch das Heike Mix souverän führte, erzählten Ludger Langenhorst als Schüler des ersten Kurses, die 83-jährige Lydia Meister als Bewohnerin der ersten Stunde, und Julia Münch als derzeitig Schülerin der Maria-Probst-Schule über persönlichen Erfahrungen.

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