Das Restaurant und Weinhaus „Zum Stachel“ ist die urkundlich belegte älteste Gastronomie in der Stadt und vermutlich auch in Deutschland. In zwei Jahren wird in dem ehrwürdigen Anwesen mit romantischem Innenhof das 600-jährige Jubiläum gefeiert. Seit sieben Jahren sind Petra und Richard Huth dort Wirte, und das ist für beide Herzensangelegenheit in zweifacher Hinsicht: Auf der Altane im Hof haben sie sich, als sie noch nicht Stachel-Wirte waren, kennengelernt, und am gleichen Tisch hat wenig später Richard Huth seiner Petra den Heiratsantrag gemacht. Dann haben beide das Haus von Fritz Hochrhein übernommen.
Welche Wertschätzung die Wirte bei ihren Gästen und bei der Winzerschaft genießen, zeigte am Wochenende die inzwischen fünfte „Wein-Zeit im Stachel“. 20 der besten Weingüter Frankens waren vertreten, und das in aller Regel mit ihren Inhabern. Über 200 Weine der Spitzenklasse durften die Gäste verkosten, darunter so herausragende Tropfen wie der 2009er Recis Silvaner Spätlese von Rudolf May aus Retzstadt, dessen Vorgänger die berühmte Weinjournalistin Jancis Robinson im „Feinschmecker“ als „Wein des Jahres“ auserkoren hatte. So ist die „Wein-Zeit“ beliebter Treff für Weinliebhaber, Wirte und Sommeliers geworden, und die Gelegenheit, das Beste Frankens zu testen, ließ sich auch die bekannte Sommeliere Claudia Rottner vom Romantik Hotel Rottner in Nürnberg nicht entgehen.
Im Stachel kommt kein Wein – und es sind 100 an der Zahl – auf die Karte, den die Wirte nicht selbst getestet und dessen Erzeuger sie nicht persönlich aufgesucht haben. Und damit die Gäste auch einen Blick über den fränkischen Glasrand werfen können, ist bei der Wein-Zeit stets ein Weinmacher aus anderen Länder eingeladen. Gastwinzer war diesmal Philippe Nusswitz aus den französischen Cévennen, der mit seinen Orenia-Weinen Furore gemacht hat und zum besten Sommelier Frankreichs gewählt worden war.