Einmal die Festung Marienberg und ihre Bastionen aus der Luft betrachten, einen Blick in das oberste Stockwerk des Bergfrieds werfen oder das verschwundene Fallgitter am Neutor in Aktion sehen? All das ist ab sofort mit dem digitalen "Festungsexplorer", den zwei Absolventen der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Schlösserverwaltung erstellt haben, möglich, schreibt die Bayerische Schlösserverwaltung in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Michael Buchholz und Tobias Koch haben die interaktive Webanwendung als Bachelorarbeit im Studiengang Geovisualisierung entwickelt. Mit ihr kann das Wahrzeichen Würzburgs zu Hause am PC oder per Smartphone erkundet werden kann. "Die ansprechend gestaltete Visualisierung bietet einen echten Mehrwert für Besucherinnen und Besucher, die sich einen digitalen Eindruck von der Festung verschaffen wollen", freut sich der Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung, Bernd Schreiber.
Fehlende Gebäudeteile wurden nachmodelliert
Ausgangspunkt für die interaktive Anwendung waren die frei nutzbaren Gelände- und Gebäudemodelle aus dem "Bayernatlas" des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, die umfangreich aufbereitet wurden. In den nächsten Schritten haben die beiden Geovisualisierer fehlende Gebäudeteile nachmodelliert, Details ergänzt, Fakten und Bilder spannender "Points of Interest" zusammengetragen und die Anwendung programmiert.
Der "Festungsexplorer" bietet zunächst einen plastischen Gesamteindruck des Festungsbergs. Das virtuelle Modell kann dabei nach Belieben intuitiv gedreht und gewendet, ein- und ausgezoomt und sogar im Vogelflug überflogen werden. Beim Überfahren der Gebäude erscheinen die Gebäudenamen; ausgewählte Orte wie Altes Zeughaus, Fürstenbau und Fürstengarten, Kiliansturm, Marienkirche, Maschikuliturm, Pferdeschwemme, Randersackerer Turm und Scherenbergtor können angeklickt werden. Sie werden dann mit Informationen in Bild- und Textform ergänzt.
Der Bergfried kann sogar aufgeklappt werden
Hinter dem Brunnenhaus, dem Bergfried und dem Neutor verbergen sich Besonderheiten mit Aha-Effekt: Der Bergfried, von dem in der Regel nur das unterste Geschoss zugänglich ist, kann im Querschnitt aufgeklappt werden, im Brunnenhaus geht es per Geländeschnitt bis auf die Grundwasser-Sohle und beim Neutor gibt es im Längsschnitt animierte Wippbrücken und Fallgatter. Ein zusätzliches Feature ist die Darstellung der bauzeitlichen Reihenfolge in Signalfarben.
Die Festung Marienberg wird derzeit aufwändig saniert. Rund um den inneren Burghof wird das neue Museum für Franken entstehen. Die gesamten Bauarbeiten sollen bis Ende 2030 abgeschlossen werden. Das neue Museum wird dann voraussichtlich 2032 seine Pforten öffnen können, schreibt die Schlösserverwaltung abschließend.
Der Link zum "Festungsexplorer" findet sich auf der Webseite zur Festung Marienberg: https://www.schloesser.bayern.de/deutsch/schloss/objekte/wu_fest.htm