Einen Rückgang der Unfallzahlen bei einem gleichzeitigen Höchststand bei den Fahrten unter Drogeneinfluss meldet das Polizeipräsidium Unterfranken in ihrer Verkehrsunfallstatistik für das 2024, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Die Anzahl der Unfälle hat sich 2024 auf 38.329 (38.674) reduziert. Die Zahl der durch einen Verkehrsunfall getöteten Menschen sank erneut leicht auf 52 (54) und blieb damit im langjährigen Vergleich auf einem niedrigen Niveau. Dieser positiven Entwicklung steht der Trend im Bereich der Fahrten unter Drogen- und Medikamentenbeeinflussung gegenüber.
Sowohl die Anzahl der Unfälle als auch der folgenlosen Fahrten unter Drogeneinfluss nahm deutlich zu. Im letzten Jahr zog die unterfränkische Polizei bei ihren Kontrollen mit 2211 (1523) Fahrern so viele Verkehrsteilnehmer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln aus dem Verkehr wie noch nie.
Unfälle unter Drogeneinfluss nahmen deutlich zu
Sorge bereitet die deutliche Zunahme an Verkehrsteilnehmern, die unter Drogeneinfluss ihr Kraftfahrzeug, Fahrrad oder E-Scooter führten. So stieg die Zahl der Verkehrsunfälle unter berauschenden Mitteln oder Medikamenten um rund 21 Prozent auf 109 (90). Um 80 Prozent erhöhte sich die Anzahl der dadurch Verletzten und stieg auf 65 (36), zwei (0) Menschen verloren ihr Leben.
Um 45 Prozent stieg die Anzahl der Kraftfahrzeugführer, die unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln oder Medikamenten von der Polizei bei Kontrollen angehalten werden konnten. Die Zahl der sogenannten folgenlosen Fahrten unter Drogeneinfluss erhöhte sich von 1523 auf 2211.
Im Bereich der Fahrten unter Alkoholeinfluss nahm die Zahl der folgenlosen Trunkenheitsfahrten erneut zu, blieb mit 1837 (1669) Beanstandungen jedoch unter dem Wert der Fahrten unter Drogeneinfluss. Bei insgesamt 499 (499) Alkoholunfällen verletzten sich 257 (259) Menschen und 6 (3) verloren ihr Leben.
Höchststand der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Pedelecs
Die Anzahl der Pedelec-Unfälle hat mit 648 (425) einen neuen Höchststand erreicht. Seit 2020 hat sich die Zahl der Unfälle somit um 376 erhöht. So verletzten sich im vergangenen Jahr 597 (384) Personen und 6 (3) Menschen starben bei Pedelec-Unfällen. Um dieser negativen Entwicklung entgegenzutreten, wird die Polizei die bereits im letzten Jahr erfolgreich angebotenen Pedelec-Kurse weiter ausbauen und hier insbesondere die Senioren ansprechen.
Denn diese Altersgruppe ist überproportional an Unfällen mit Pedelecs beteiligt, was in vielen Fällen an der fehlenden Übung und einer Unterschätzung der gefahrenen Geschwindigkeit liegt. Mit der Kampagne "KopfEntscheidung" sollen weiterhin alle Fahrradfahrer an die Wichtigkeit des Fahrradhelms erinnert werden. Denn auch die Zahlen aller Radfahrunfälle zeigen in den letzten Jahren stetig nach oben. So waren im vergangenen Jahr 1559 (1386) Fahrradfahrer an Unfällen beteiligt. Dabei kam es in 1449 (1258) Fällen zu Verletzungen und in neun (5) Fällen verloren Menschen ihr Leben.
Zahl der Unfallverletzten steigt
Die unterfränkische Polizei registrierte im vergangenen Jahr insgesamt 38.329 (38.674) Unfälle. Die Zahl der Verletzten nahm im vergangenen Jahr wieder zu und stieg auf 5503 (5234). Überhöhte Geschwindigkeit ist weiterhin die Hauptunfallursache bei Unfällen mit schwer- und tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern. Die Zahl der bei Geschwindigkeitsunfällen getöteten Personen stieg von 12 auf 13 und die der Verletzten stieg von 618 auf 638.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle, an denen Menschen ab 65 Jahren beteiligt waren, nahm erneut zu und erreichte mit 3142 (2996) einen neuen Höchststand. Bei diesen Unfällen verletzten sich 768 (694) Menschen 19 (14) Menschen starben. In 2075 Fällen waren die Senioren für die Unfälle verantwortlich. Diese Entwicklung ist auch dem demografischen Wandel und der zunehmenden Mobilität von Senioren geschuldet.