Es hatte so schön begonnen, der Auber Kirchweihfestzug am Sonntagnachmittag. Menschen in bunten Kostümen trafen sich südlich der Altstadt und formierten sich zu einem Festzug, der ganz im Zeichen des Jubiläums der Schäfflertanzgruppe stand. Prominente, vom Bundestagsabgeordneten über den Landrat bis hin zu den Bürgermeistern aus den Nachbargemeinden, hatten sich eingefunden. Zahlreiche Darsteller aus Auber Vereinen und Gruppierungen wollten zeigen, wie aus einem Baum im Wald ein Fass gemacht wird.

Pestkranke, die den Ursprung des Schäfflertanzes symbolisieren sollten, gesellten sich zu den Musikanten. Schäfflertanzgruppen aus Eschelbach, Kulmbach und Stadtprozelten unterstützten ihre Auber Kollegen. Auber Stadttrachten mischten sich mit Fahnenträgern des Fanfahrenzuges Kützbrunn. Zahlreiche Zuschauer säumten die Straßen entlang des Umzuges. Alle waren gut gelaunt und in Festtagsstimmung.
Stadt Aub lässt sich die Kirchweih nicht verderben
Dann aber kam der übliche Auber Festregen. Innerhalb kurzer Zeit waren alle, die nicht unter einem schützenden Dach ein trockenes Fleckchen finden konnten, bis auf die Haut durchnässt. Bewundernswert, dass die Zugteilnehmer sich nicht abhalten ließen, den Festzug zu Ende zu bringen. Im strömenden Regen, ohne Regenschutz und in durchnässten Kostümen jubelten sie den Gästen, die ebenso verharrten, weiterhin zu. Ebenso durchnässte Musikanten spielten weiter ihre Stücke und nahmen den Regen hin. Da sie ohnehin nass waren, lachten sie dazu und ließen sich die gute Laune nicht verderben.

Nach kurzen Begrüßungsreden ließen es sich die Burschen und Mädchen der Auber Schäfflertanzgruppe nicht nehmen, im weiterhin strömenden Regen ihre traditionellen Tänze aufzuführen. Während die Zuschauerinnen und Zuschauer trockene Flecke unter Pavillons und Regenschirmen suchten, tanzten sie auf dem unteren Marktplatz unbeirrt ihre Figuren, getragen von den Melodien, die Musikantinnen und Musikanten intonierten, die im Trockenen unter einem Pavillon standen.
Der Applaus der Zuschauer galt den Tänzerinnen und Tänzern nicht nur für ihren gelungenen Auftritt und ihren Tänzen, mit denen die Vorfahren schon nach den Pestepidemien die Überlebenden wieder aufmunterten, sondern war sicher auch dafür bestimmt, dass sie sich vom Festregen nicht abhalten ließen, ihre Tänze zu zeigen.

Bei ihrer diesjährigen Kirchweih mussten die Auber aber auch schon am Vorabend Improvisionstalent zeigen. Die eigentlich für den Abend vorgesehene Band LBA hatte einen Tag vorher krankheitsbedingt abgesagt. Der Marktplatz war voller Gäste, so dass kurz entschlossen einige Auber das Geschehen auf der Bühne übernahmen, musikalisch den Abend gestalteten und die Bühne zur offenen Bühne erklärten, auf der jeder, der wollte, auftreten konnte.