Im Wohngebiet in der Au rumort es leise. Anwohner sorgen sich wegen einer geplanten Obdachlosenunterkunft in der Nähe. Einige Bürger waren bereits im Rathaus, teilte Bürgermeisterin Anita Feuerbach (CSU) mit.
Auch Gemeinderäte Nadine Jäger und Tobias Lahl (beide SPD/BB/GAL) wurden diesbezüglich angesprochen.
Eine neue Bleibe für Obdachlose musste der Zeller Gemeinderat finden, da die Kommune für den Notfall Wohnraum zur Verfügung stellen muss.
Denn die Unterbringung von Obdachlosen oder von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde nach dem Bayerischen Landesstraf- und -Verordnungsgesetz.
Zwei Wohncontainer
Deshalb sollen nun zwei Wohncontainer mit jeweils 18 Quadratmetern Grundfläche auf dem Parkplatz Freizeitzentrum in der Au aufgestellt werden. Dazu hatte sich der Marktgemeinderat im Januar mehrheitlich entschlossen.
Die zwei Container sollen am Ende des Parkplatzes, längs zur Böschung und teilweise auf dem Kellergeschoss der Toilettenanlage voneinander getrennt aufgestellt werden. Die Aufstellfläche für die Container beträgt 110 Quadratmeter.
Mit Heizung und Miniküche
Es handelt sich laut Gemeinde um hochwertige Wohncontainer aus Metall mit einem Wohn- und Sanitärbereich (WC und Dusche). Die Container sind mit einer Heizung und Miniküche ausgestattet.
Um für den Bereich der Wohncontainer auch im Außenbereich etwas Privatsphäre für den Bewohner zu haben, ist ein Sichtschutzzaun aus Holz geplant, zur Böschung hin ein Geländer als Absturzsicherung. Der Platz um den Container wird geschottert.
Kosten 69000 Euro
Die Kosten für die Einrichtung des Containerstandortes belaufen sich auf voraussichtlich 69 000 Euro. Doch der Standort stört offenbar die Einwohner des Wohngebiets. Weil der Parkplatz direkt an einen Spielplatz und eine Spielwiese angrenzt, sei eine Aufstellung von Obdachlosencontainern dort problematisch, da deren Bewohner soziale Probleme aufwiesen, lautet eines der gängigen Argumente.
Angst um die Kinder
Insbesondere im Sommer, wenn die Bewohner draußen sitzen, haben die Standortgegner wohl Angst um ihre Kinder. Ihrer Meinung nach ist der ausgesuchte Platz für die Container inmitten des eng besiedelten Wohngebiets ungeeignet.
Die Bürgermeisterin und die beiden Gemeinderäte versuchten nach ihrer Aussage zu beschwichtigen. Die Gemeinde müsse einspringen und sei verpflichtet, obdachlos gewordenen Menschen unterzubringen.
Zum Beispiel wenn jemand unverschuldet aus dem Raster eines gültigen Mietvertrags falle und obdachlos werde. Das könne jeden treffen. Die Container, so Feuerbach, seien eine Notlösung, niemand bleibe dort dauerhaft, sondern nur vorübergehend.
Alternative Parkplatz Maintalhalle
Übrigens: Als möglicher Standort wurden auch die Seitenstreifen des Parkplatzes an der Maintalhalle von der Verwaltung untersucht. Hier hätte man die Wohncontainer grundsätzlich auch aufstellen können. Der Kostenaufschlag für diesen Standort beläuft sich auf 88 000 Euro.