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WÜRZBURG: „In der Sache hart, zu den Menschen fein“

WÜRZBURG

„In der Sache hart, zu den Menschen fein“

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    Wach- und Generationswechsel: Harald Rehmann (2. von rechts) kommt, Franz-Josef Hench (links daneben) geht. Ihm dankten OB Georg Rosenthal (links) und Regierungspräsident Paul Beinhofer.
    Wach- und Generationswechsel: Harald Rehmann (2. von rechts) kommt, Franz-Josef Hench (links daneben) geht. Ihm dankten OB Georg Rosenthal (links) und Regierungspräsident Paul Beinhofer. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Treffender hätte der Rahmen für die Verabschiedung von Franz-Josef Hench als Leiter der Würzburger Berufsfeuerwehr am Freitagnachmittag kaum sein können: Wenige Minuten vor Beginn der Feierstunde in der Feuerwache ging ein Alarm, so dass einige Stühle frei blieben. Und just mit den Schlussworten seines Nachfolgers Harald Rehmann musste die Feuerwehr erneut ausrücken. Kleinere Einsätze in beiden Fällen. Aber insofern bezeichnend für einen Feuerwehralltag, der das Leben von Franz-Josef Hench in mehr als drei Jahrzehnten geprägt hat.

    Mit Erreichen seines 60. Lebensjahres Anfang August ist er eigentlich aus dem Dienst ausgeschieden – aber er hat ihn um drei Monate verlängert, um in einer Übergangszeit seinen jungen Nachfolger einzuarbeiten. Er wurde am Freitag offiziell in sein Amt eingeführt. Rehmann zeigte sich beeindruckt von Henchs Fachkompetenz und dessen „voller Hingabe für die Feuerwehr“.

    Ein Symbol dafür ist der kleine schwarze Funkalarm-Empfänger, den Hench am Freitag zusammen mit den Schlüsseln für die Feuerwache an Rehmann übergab. Dieses Gerät, dieser „Ruhestörer“ stand jahrzehntelang in Henchs Schlafzimmer. „Ich sehne mich danach, mal wieder durchschlafen zu können“, bekannte der leitende Branddirektor.

    Die Stadt mit Oberbürgermeister Georg Rosenthal als oberster Dienstherr hatte zu der offiziellen Verabschiedung eingeladen – und viele Weggefährten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens waren in die Hofstallstraße gekommen, wo die Berufsfeuerwehr beste Organisationsarbeit für ein schönes Fest geleistet hatte – musikalisch aufgelockert durch die feuerwehreigene Blaskapelle.

    Die verschiedenen Redner von Feuerwehr über Polizei und Rettungsdienst bis zur Notfallseelsorge zeichneten von Franz-Josef Hench das wertschätzende Bild eines Vollblut-Feuerwehrmannes, der viel gearbeitet hat, der andere forderte – aber darüber nie einen menschlichen Umgang miteinander vergaß. Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble aus München brachte es auf den Punkt: „In der Sache hart, zu den Menschen fein, fachlich hochklassig.“

    Oberbürgermeister Georg Rosenthal lobte neben einem außerordentlichen Engagement die Umsicht Henchs und seine Fähigkeit zur Kooperation. Nicht nur in der Einbindung der Freiwilligen Feuerwehren habe er Maßstäbe gesetzt, die ihm höchste Auszeichnungen eingetragen haben. Der OB selbst fügte eine hinzu: Für besondere Verdienste um die Stadt Würzburg überreichte er Franz-Josef Hench den Tanzenden Schäfer. Rosenthal: „Ich habe einen Menschen kennengelernt, der für Lösungen steht.“ Eine solche hatte Hench für die Integrierte Leitstelle von Rettungsdienst und Feuerwehr vorangetrieben – ein Vorzeigeprojekt, wie mehrfach betont wurde. Es wurde im Februar 2010 in der Würzburger Feuerwache in Betrieb genommen. Hench selbst erinnerte an den 3. Oktober 1996, als er erste Gespräche mit dem Ministerium darüber geführt hatte.

    Ebenfalls viel Lob und dazu den Ehrenteller gab's von Unterfrankens Regierungspräsident Paul Beinhofer. Eine besondere Ära gehe zu Ende, meinte er und unterstrich Henchs Fachkompetenz, seine Loyalität und Verbindlichkeit. Er habe sich für eine ständige Optimierung des Brand- und Katastrophenschutzes in der Region eingesetzt.

    Gewürdigt wurde Henchs Bescheidenheit, und er selbst lieferte in seinem Schlusswort den besten Beweis. „Im Wesentlichen“, sagte er, „habe ich nur meine Pflicht getan.“ Ein Vorgesetzter sei immer nur so gut wie seine Mannschaft. Und er dankte seiner Frau, die das Unternehmen Familie geleitet habe: „Mein Erfolg ist auch Dein Erfolg.“ Am Schluss erhoben sich alle Gäste applaudierend von den Plätzen und zollten damit dem langjährigen Feuerwehrchef ihre ganz besondere Hochachtung.

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