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Würzburg: In einer Spielzeugwelt der Gleichgültigkeit: Sigrid Herzog inszeniert "Wozzeck" am Mainfranken Theater Würzburg

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In einer Spielzeugwelt der Gleichgültigkeit: Sigrid Herzog inszeniert "Wozzeck" am Mainfranken Theater Würzburg

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    Das traute Familienheim wird es für Marie (Kristin E Mantyla), Wozzeck (Kosma Ranuer Kroon) und ihren Knaben (Max Blankenburg im Wechsel mit Celian Gronert) nie geben. 
    Das traute Familienheim wird es für Marie (Kristin E Mantyla), Wozzeck (Kosma Ranuer Kroon) und ihren Knaben (Max Blankenburg im Wechsel mit Celian Gronert) nie geben.  Foto: Thomas Obermeier
    • Was ist das für ein Stück? "Wozzeck" ist eine 1925 uraufgeführte Oper von Alban Berg (1885-1935) nach dem Dramafragment "Woyzeck" von Georg Büchner. Das Werk gilt wegen seiner einzigartigen Tonsprache, die harmonische und atonale Elemente verschmilzt, als Meilenstein der Musikgeschichte.
    • Worum geht es? Der arme Soldat Wozzeck wird von allen nur gegängelt und gequält. Er lässt alles über sich ergehen, um weiterhin seine Geliebte Marie und ihr gemeinsames Kind ernähren zu können. Als er von einem Seitensprung Maries erfährt, bringt er sie um.
    • Wie ist es umgesetzt? Regisseurin Sigrid Herzog zeigt weder Wozzeck noch Marie als Opfer. Sie deutet das Stück nicht als sozialkritische, sondern als menschliche Parabel. Die Grausamkeiten des Doktors und der Mitsoldaten geschehen nicht aus Sadismus, sondern aus Gleichgültigkeit, Langeweile oder Geltungssucht.

    Es ist eine eigenartig saubere Welt, eine Spielzeugwelt, in der dieser "Wozzeck" spielt. Der Bühnenboden glänzt wie eine polierte Tischplatte. Marie lebt in einem stilisierten Puppenhaus, der Tambourmajor steht auf seiner rollenden Plattform wie ein überdimensionaler Zinnsoldat. Und der Hauptmann ist so kugelrund, dass man jeden Moment damit rechnet, ihn wie einen Luftballon aufsteigen zu sehen.

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