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OCHSENFURT: In Ochsenfurt den Bomben entronnen

OCHSENFURT

In Ochsenfurt den Bomben entronnen

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    Ab 1942 weiteten Briten und Amerikaner den Luftkrieg erheblich aus, führten Flächenbombardements mit bis dahin unvorstellbaren Wirkungen durch. Die Industrieregion Rhein-Ruhr war besonders gefährdet. Daher wurden Aufnahmegebiete für Ausgebombte weit im Innern des Reiches gewählt.

    Die Vorbereitungen erfolgten mit deutscher Gründlichkeit. Es gab sogar einen Reichsevakuierungsplan. Die Durchführung der Evakuierung durch die Stadt Düsseldorf bezeichnete Stadtarchivar Peter Wesselowsky als große Leistung der damaligen Verwaltung. In 20 Orte in Mainfranken wurden die Betroffenen geschickt. Sie erhielten anfangs Wohnraum bei Privatleuten zugewiesen. Dann wurden Siedlungen errichtet.

    Die insgesamt elf Ochsenfurter Baracken wurden von September 1943 bis Mai 1944 durch einheimische Firmen gebaut. Sie erscheinen für heutige Verhältnisse recht einfach, hatten aber für jene Zeit doch einen gewissen Standard, beispielsweise Ofenheizungen. Sogar einen eigenen Kindergarten gab es. 300 Menschen fanden hier Zuflucht. Nach Kriegesende im Sommer 1945 lebten in ganz Mainfranken 64 000 Evakuierte, davon allein 15 000 im Landkreis Ochsenfurt, was die Verwaltung vor große Herausforderungen stellte. Denn auch sie mussten in Zeiten des Mangels und der Rationierung mit Lebensmitteln und Kleidung versorgt werden. Einige Familien blieben für immer in der Stadt. Die letzten Rückführungen gab es 1962. Als danach die Baracken ihren Dienst getan hatten, kaufte sie die Stadt Ochsenfurt der Stadt Düsseldorf, die bisher Eigentümerin war. 1100 D-Mark pro Gebäude betrug der Preis.

    Der Großteil der Baracken wurde bis 1963 abgebrochen. Eine blieb bis heute erhalten. Persönliche Erfahrungen von älteren Ochsenfurtern mit der Siedlung und ihren Bewohnern rundeten den Votragsabend lebendig ab.

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