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Würzburg: In Würzburg bleibt vor allem Partymüll liegen

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In Würzburg bleibt vor allem Partymüll liegen

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    Stephen Wehner vom Bergwaldprojekt e.V. hebt einen Zigarettenstummel vom Boden auf. Rund 100 Helfer beteiligten sich an der öffentlichen Müllsammelaktion seines Vereins.
    Stephen Wehner vom Bergwaldprojekt e.V. hebt einen Zigarettenstummel vom Boden auf. Rund 100 Helfer beteiligten sich an der öffentlichen Müllsammelaktion seines Vereins. Foto: Fabian Gebert

    Hatten sich zum Start am Unteren Markt rund 80 Personen zusammengefunden, so stieg die Gruppe der freiwilligen Müllsammler während der insgesamt vierstündigen Aktion auf mehr als 100 Teilnehmer an. Erfreut über den großen Zuspruch ihrer Veranstaltung war Lena Gärtner vom Bergwaldprojekt e. V. mit Sitz in Würzburg.  "Wir haben ungefähr 5000 Liter Müll gesammelt", berichtete sie stolz. Die vier von der Stadt zur Verfügung gestellten Restmüllcontainer waren am Abend gefüllt, ebenso die Tonnen für die recycelbaren Abfälle.

    Helfer sammeln 5000 Liter Müll auf

    Zu den verschiedenen Orten im Stadtgebiet – am Alten Kranen, an der Leonard-Frank-Promenade, auf der Talavera und am Graf-Luckner-Weiher – schwärmten die Helfer in Gruppen aus, nachdem sie sich mit Greifern, Eimern und grasgrünen Westen ausgestattet hatten. Reaktionen von Passanten auf den auffällig gekleideten Trupp blieben nicht aus. "Manche waren verwundert, dass wir so etwas in unserer Freizeit machen", berichtete Gärtner und erklärte, ihr Antrieb sei, sich für die Gemeinschaft zu engagieren und für den Umweltschutz einzusetzen. Eine Passantin drückte ihnen spontan 20 Euro in die Hand, "dass wir uns danach etwas zu trinken kaufen können".

    "Manche waren verwundert, dass wir so etwas in unserer Freizeit machen."

    Lena Gärtner, Bergwaldprojekt e.V.

    Nachdem sich alle Gruppen zum Abschluss wieder am Unteren Markt getroffen und sich über den Verlauf der Aktion ausgetauscht hatten, zog Gärtner ein positives Fazit: "Viele waren überrascht, dass sie so viel gefunden haben, obwohl die Stadt auf den ersten Blick recht sauber aussieht." Obwohl die Veranstalter Lob für die Organisation bekamen, plant der Bergwaldprojekt e. V. keine Wiederholung. Im Vorfeld hatten die Initiatoren rund 60 Vereine und Gruppen angesprochen, gemeldet hatten sich aber nur vier: der Stadtjugendring mit dem Projekt Stadtteil-Checker, der Unverpackt-Laden und die Fridays-for-Future-Ortsgruppe traten als Mitveranstalter auf.

    Einkaufswagen, Regenschirm und Winterstiefel

    Stephen Wehner erklärt den Ablauf der öffentlichen Müllsammelaktion.
    Stephen Wehner erklärt den Ablauf der öffentlichen Müllsammelaktion. Foto: Fabian Gebert

    Auch Bergwaldprojekt-Vorstand Stephen Wehner freute sich über "eine erfolgreiche Veranstaltung". Drei Stunden war er mit seiner Gruppe auf der Talavera unterwegs und sammelte dort "ein respektables Ergebnis" ein. Er betonte, dass es nicht nur darum gegangen sei, Müll aufzusammeln, sondern das Bewusstsein dafür zu schärfen, diesen zu vermeiden oder zumindest zu verringern. Vor allem Zigaretten und Schachteln, Kronkorken und Einwegflaschen trugen die Teilnehmer in allen Gebieten zusammen. "Partymüll dominiert in der Stadt", stellte er fest.

    Manche Dosen und Flaschen waren tief in die Büsche geworfen, dass sie die freiwilligen Helfer nicht auf den ersten Blick erkannten. "Den Verursachern war es anscheinend schon bewusst, dass es nicht in Ordnung ist, was sie da machen, und wollten, dass man ihren Müll nicht sieht", folgerte Wehner. An der Talavera lagen zudem viele Kabelbinder auf dem Boden. Auch einen Regenschirm, ein Paar Winterstiefel und einen angekauten Hundeknochen hoben die Sammler auf. Der größte Gegenstand, den sie aus dem Verkehr zogen, war ein ausrangierter Einkaufswagen.

    Warum es solche Aktionen gar nicht geben müsste

    Eigentlich müssten solche Aktionen überflüssig sein, findet Wehner: "Schließlich würde keiner den Müll genauso achtlos in seinen Garten werfen." Trotzdem findet die nächste Müllsammelaktion bereits an diesem Samstag statt: Die Heidingsfelder Kolpingfamilie sammelt von 14.30 Uhr bis 18 Uhr zwischen Dallenberg und Waldfriedhof im Wald und entlang der Wege in der Leite liegengelassenen Müll ein. Treffpunkt ist der Parkplatz am Oskar-Neisinger Weg.

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