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WÜRZBURG: Initiative der Jugendwohnheime in Deutschland würdigt Würzburger Haus Sankt Lioba

WÜRZBURG

Initiative der Jugendwohnheime in Deutschland würdigt Würzburger Haus Sankt Lioba

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    Auszeichnung für das Haus Sankt Lioba: Darüber freuen sich (von links): Peter Kiesel, Regierung von Unterfranken, Rita Schulz, Landesverband In Via, Angelika Issing, Vorsitzende In Via Würzburg, Einrichtungsleiterin Caroline Manderbach, Matthias von Schlichtkrull-Guse von „Auswärts zuhause", Wilfried Ziegler, Jugendamt Würzburg, Angelika Blenk, Geschäftsführerin In Via Würzburg, Pfarrer Werner Vollmuth.
    Auszeichnung für das Haus Sankt Lioba: Darüber freuen sich (von links): Peter Kiesel, Regierung von Unterfranken, Rita Schulz, Landesverband In Via, Angelika Issing, Vorsitzende In Via Würzburg, Einrichtungsleiterin Caroline Manderbach, Matthias von Schlichtkrull-Guse von „Auswärts zuhause", Wilfried Ziegler, Jugendamt Würzburg, Angelika Blenk, Geschäftsführerin In Via Würzburg, Pfarrer Werner Vollmuth. Foto: Foto: L.Heuer, Caritas

    (rtg) Die Plakette „Auswärts zuhause" ist dem Haus Sankt Lioba verliehen worden. Als erstes der drei Würzburger Jugendwohnheime erfüllt es damit die Standards, die sich die gleichnamige Initiative der Jugendwohnheime in Deutschland vor zwei Jahren gegeben hat. Von bundesweit über 550 Einrichtungen haben bisher 80 diese Selbstverpflichtung unterschrieben, knapp 50 Häuser sind zertifiziert, meldet der Pressedienst des Ordinariats (POW).

    Das 1950 gebaute Haus Sankt Lioba bietet 134 Plätze für junge Mädchen und Frauen zwischen 14 und 27 Jahren an: Jugendliche, die aus Jugendhilfemaßnahmen kommen und eine Ausbildung machen, Blockschülerinnen aus Berufsschulen und auch einige Studentinnen.

    Jugendwohnen werde immer wichtiger, betonte Matthias von Schlichtkrull-Guse, Leiter der in Köln ansässigen Initiative „Auswärts zuhause". In Deutschland stünden derzeit zirka 60 000 Plätze für junge Menschen zur Verfügung. Im Gegensatz zu privaten Einrichtungen und Studentenwohnheimen gebe es eine pädagogische Betreuung, Verpflegung, Gemeinschaftsräume und ein gemeinsames Hausleben. Jährlich nutzen über 200 000 Jugendliche – meist Auszubildende – das Angebot.

    Bei über 60 Prozent der Jugendlichen, die Angebote des Jugendwohnens nutzen, liege ihr Ausbildungsort über 100 Kilometer von zu Hause entfernt, zitierte er eine Studie des Bundesfamilienministeriums. Jugendliche, die so weit von zu Hause entfernt ihre Ausbildung antreten und privat wohnen, bekämen ihre Einsamkeit oft nicht in den Griff. Die Loslösung aus dem vertrauten privaten Umfeld sei vielfach Grund dafür, dass 23 Prozent von ihnen ihre Ausbildung abbrechen. Anders sei es im Jugendwohnen, wo aufgrund der pädagogischen Betreuung fast niemand seine Ausbildung vorzeitig beende.

    Finanzielle Unterstützung nötig

    Schlichtkrull-Gruse rief daher die Politik auf, Jugendwohnen finanziell ausreichend zu unterstützen: „Es kann nicht sein, dass Auszubildende oder Blockschüler aus Kostengründen auf Campingplätze wohnen müssen." Auch die Praxis einiger Kommunen, für ihre Blockschüler private Appartements anzumieten, sei keine Lösung.

    Die meisten Häuser aus dem Bereich Jugendwohnen befinden sich in kirchlicher Trägerschaft und stammen aus den 1950er und 1960er Jahren. Entsprechend hoch sei heute ihr Renovierungsbedarf, erklärte Ulf-Arne von Trotha von der Landesarbeitsgemeinschaft Kirchliche Jugendsozialarbeit Bayern. Auf 800 Millionen bezifferte er ihn.

    Wilfried Ziegler, Leiter des Amtes für Jugend und Familie der Stadt, überbrachte Grüße. Viele Blockschüler der städtischen Berufsschule nutzen diese bahnhofs- und stadtnahe Unterkunft gerne, erklärte er. Grüße aus München überbrachte Rita Schulz, Geschäftsführerin des In Via-Landesverbands München. Neben dem Haus in Würzburg unterhält der Fachverband des Deutschen Caritasverbands ein weiteres in Nürnberg und drei Häuser in München. Der Stellvertretende Stadtdekan Werner Vollmuth segnete die Plakette und erbat Gottes Segen und Schutz für alle, die in dem Haus leben und arbeiten.

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