Zwei Skulpturen von etwa zehn Zentimetern Höhe entstehen innerhalb von fünf Stunden. Sie gleichen einander wie ein Ei dem anderen. Die moderne 3-D-Drucktechnik macht es möglich. Bis zum 18. Dezember läuft die Installation „Printed Society“ von Max Gehlofen im Foyer des Würzburger Museums am Dom. Den Kontakt zu dem 29-jährigen Würzburger Künstler hat Jürgen Emmert, kommissarischer Leiter des Kunstreferats des Bistums Würzburg, hergestellt. „Wir möchten hier im Museum jungen lokalen Künstlern ein Forum im Herzen der Stadt bieten. Diese Installation ist der Auftakt“, erklärt Emmert laut einer Mitteilung.
„Ich experimentiere gern mit dem Element des Reproduzierbaren. Die Besucher sind eingeladen, die Figuren zu berühren, sie zu Strukturen zusammenzusetzen, zu experimentieren“, sagt der Künstler. Mehrere Dutzend Miniskulpturen liegen dazu bereit. Gehlofen studierte nach dem Abitur am Würzburger Sieboldgymnasium im Jahr 2009 an der Ruhrakademie in Schwerte Kunst und schloss 2014 mit dem Diplom ab. Seither arbeitet er als freier Künstler.
Kunst habe immer etwas Spielerisches, betont Gehlofen. Die Vorlage der vom 3-D-Drucker gefertigten Plastiken ist eine etwa 40 Zentimeter lange Figur. Der Künstler hat sie aus einem beweglichen Drahtgestell als Skelett und einer Ummantelung aus Plastilin geschaffen.
Die Figur ist ohne Kopf. „Durch die Digitalisierung sind die Menschen heute vielfach vernetzt und interagieren, allerdings oft abstrakt und irgendwie recht kopflos. Das wird durch die vielen kleinen Figuren deutlich“, erläutert Gehlofen. Um eine Druckvorlage zu erstellen, musste er zunächst Fotografien der Vorlage aus verschiedenen Winkeln erstellen. Ein Computerprogramm berechnet daraus eine dreidimensionale Netzstruktur, die dann so nachbearbeitet werden muss, dass ein hermetisch geschlossenes Gebilde entsteht.
Wer möchte, kann eine oder mehrere der jeweils sechs Gramm schweren Kopien erwerben. Am Ende der Installation werde zudem der Christbaum im Museum am Dom mit den Skulpturen geschmückt, erklärt Emmert.