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WÜRZBURG: „Integration ist Bereicherung für alle“

WÜRZBURG

„Integration ist Bereicherung für alle“

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    Gerda Kresse (links) und Thomas Schmelter überreichten Petra Eicke-Abelmann-Brockmann den Friedenspreis 2007.
    Gerda Kresse (links) und Thomas Schmelter überreichten Petra Eicke-Abelmann-Brockmann den Friedenspreis 2007. Foto: FOTO FRANZ NICKEL

    In seiner Laudatio betonte Prof. Dr. Günter Koch, dass die Preisträgerin „lichtvolle Zeichen für ein friedliches Miteinander“ setze. Ihre Ausstrahlung und Wirkung reiche weit über die Stadtteilgrenzen Lengfelds hinaus. Petra Eicke-Abelmann-Brockmann habe auch die Gabe, viele Interessierte zur Mitarbeit bei der Eingliederung von Zugewanderten zu gewinnen.

    „Kaum jemand tut so viel für fremde Menschen, wie unsere hochverehrte Frau Abelmann-Brockmann“, zitierte Koch aus einem Brief von Migranten an das Komitee Würzburger Friedenspreis. Die nach Lengfeld gekommenen Neubürger hätten großes Glück gehabt, dass sie „so würdige Menschen“ wie die Preisträgerin kennenlernen durften, heißt es darin weiter.

    Dr. Thomas Schmelter lobte die Tätigkeit der Preisträgerin als „bemerkenswerte Arbeit zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens“. Zu den Grundlagen der Eingliederung von Migranten gehöre das Erlernen der deutschen Sprache.

    Er informierte, dass im Komitee Würzburger Friedenspreis die unterschiedlichsten Gruppen und Einzelpersonen aus der Friedens-, Ökologie-, Eine-Welt- und Menschenrechtsarbeit mitwirkten. Zum ersten Mal sei der Friedenspreis zum 50-jährigen Gedenken an die Zerstörung Würzburgs 1995 verliehen worden.

    „Integration ist eine Bereicherung für alle“, darauf machte Petra Eicke-Abelmann-Brockmann aufmerksam. Ihrer Ansicht nach müssten sich „beide Seiten vorurteilsfrei öffnen“. Sie erklärte den Festgästen, dass in Lengfeld vor rund zehn Jahren die Integrationsbemühungen begonnen hätten. Daraus sei dann 2003 der Arbeitskreis „Integration durch Sprache, Sport und Spiel“ hervorgegangen.

    Heute gebe es bis zu acht Sprachkurse pro Woche - vom Anfängerkurs bis hin zum Niveau der Mittelstufe. Im Mittelpunkt stehe dabei die „praktische Anwendung“, beispielsweise das Ausfüllen von Formularen oder Gespräche in Alltagssituationen. Inzwischen könnten viele Eltern allein in Lehrer-Sprechstunden gehen. Außerdem erhielten die Teilnehmer Informationen über Probleme mit Haustürgeschäften oder wo sie Hilfe bei Mietschwierigkeiten bekommen könnten.

    Als weiteren großen Erfolg bezeichnete sie die Teilnahme am Sommerfest des Ökumenischen Zentrums. Die Auftritte der bunt gemischten Theatergruppe sowie der Stand mit Spezialitäten aus vielen Ländern seien inzwischen zum „festen Bestandteil“ geworden. „Dies ist in den Augen der Einheimischen nichts Besonderes mehr.“

    Weitere Angebote des Arbeitskreises seien der wöchentliche Geschichtskurs, zwei Feste pro Jahr und die Jahresfahrt zum Kennenlernen Deutschlands. Das vor zwei Jahren ins Leben gerufene Konfirmandenprojekt informiere die Jugendlichen über fremde Kulturen oder die Probleme der Neubürger.

    Am meisten freute sich Eicke-Abelmann-Brockmann darüber, dass aus „den Russen, Türken oder Ukrainern“ von früher heute Menschen geworden seien, die viele alteingesessene Lengfelder mittlerweile mit ihren Namen kennen.

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