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Würzburg: Integrationskurse zu Besuch im Martin von Wagner Museum

Würzburg

Integrationskurse zu Besuch im Martin von Wagner Museum

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    Ungewohnte, aber neugierige Blicke: Teilnehmende des Integrationskurses vor holländischen Stillleben des 17. Jahrhunderts.
    Ungewohnte, aber neugierige Blicke: Teilnehmende des Integrationskurses vor holländischen Stillleben des 17. Jahrhunderts. Foto: Zeynep Sen

    Eine neue Erfahrung für beide Seiten: Seit kurzem besuchen Integrationskurse von Volkshochschule und Kolping Mainfranken das Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg. Organisiert von der städtischen Bildungskoordinatorin für Zugewanderte, Zeynep Sen, treten die Teilnehmenden in Dialog mit der westlichen Bildkultur, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Diese Begegnungen hätten bisher in der Gemäldegalerie stattgefunden, geplant sei aber auch die Einbeziehung der Antikensammlung.

    "Die interkulturelle Öffnung von Museen hat ein klares Ziel: Wer Interesse an der Geschichte und Kultur seines Wohnortes, an seiner Region und an Deutschland zeigt, kann sich damit natürlich auch viel eher identifizieren", wird Sen in der Mitteilung zitiert. Über die Exponate kommen die Besucherinnen und Besucher – die aus Ländern wie der Ukraine, Syrien, Moldawien, Armenien, Rumänien, Afghanistan, Venezuela, Somalia, Kosovo, Aserbaidschan, Iran, Mazedonien, Elfenbeinküste, Ghana, Tansania, Haiti und Äthiopien stammen – mit der Leitung des Martin von Wagner Museums ins Gespräch. Sie entdecken kulturelle Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zu ihren Herkunftsländern.

    "Wo, wenn nicht bei uns, können sie ein Gefühl dafür gewinnen, was es mit der Kultur ihres Gastlandes auf sich hat?", fragt Professor Damian Dombrowski, der die Neuere Abteilung des Museums leitet: "Wir spüren eine Menge Neugier auf die oft ungewohnten Bildwelten, aber auch für uns ist der Kontakt eine wertvolle Bereicherung. Diese Menschen sehen in den Bildern oft ganz andere Dinge als wir."

    Die Besuche gehen von einem bestimmten Rahmenthema aus, zu dem dann eine Handvoll Gemälde gemeinsam betrachtet wird. Den Anfang machte "Essen und Trinken", aber auch "Zeit", "Familie", "Körper" und anderes sollen in Zukunft im Mittelpunkt stehen. Solche thematischen Zugänge, die jeder und jedem unabhängig von Herkunft oder Religion gemeinsam sind, erleichtern den Einstieg. Und fördern die Integration, denn sich einleben heißt nicht nur, Funktionen kennenzulernen, sondern auch, eine Kultur immer weniger fremd zu empfinden, so die Pressemitteilung weiter.

    Das Martin von Wagner Museum im Südflügel der Residenz ist die älteste öffentliche Sammlung Unterfrankens und eines der bedeutendsten Universitätsmuseen Europas. Seine Bestände verdichten rund 5000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte – laut der Mitteilung eine ideale Voraussetzung, um die oft außereuropäischen Zugewanderten mit kulturellen Bedingungen ihrer neuen Heimat etwas vertrauter zu machen.

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