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Interesse an Hofkeller-Weinbergen sehr zaghaft

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Interesse an Hofkeller-Weinbergen sehr zaghaft

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    Einzig der Betriebshof des Staatlichen Hofkellers bei Randersacker ist an
einen neuen Privatbesitzer verkauft. Neuer Besitzer ist der Betreiber der
Gaststätte Teufelskeller (Bildmitte). Betriebswirtschaftlich ist diese
Veräußerung fraglich. Anstatt direkt in den Weinbergen haben die
Mitarbeiter ihre Anlaufstelle jetzt mitten in der Stadt. Denn diese guten Weinlagen
hat das staatliche Weingut natürlich behalten.
    Einzig der Betriebshof des Staatlichen Hofkellers bei Randersacker ist an einen neuen Privatbesitzer verkauft. Neuer Besitzer ist der Betreiber der Gaststätte Teufelskeller (Bildmitte). Betriebswirtschaftlich ist diese Veräußerung fraglich. Anstatt direkt in den Weinbergen haben die Mitarbeiter ihre Anlaufstelle jetzt mitten in der Stadt. Denn diese guten Weinlagen hat das staatliche Weingut natürlich behalten. Foto: FOTO THERESA RUPPERT

    Insider wundert dies nicht. Der Immobilienmarkt ist insgesamt zu einem Markt der Käufer geworden, die kräftig die Preise drücken können. Angesichts der vollen Keller und dem Kampf um ein vernünftiges Preisniveau bei Frankenwein stehen derzeit Weinberge nicht sehr hoch im Kurs. Der Verkauf solcher Immobilien ist ein Pokerspiel.

    Entsprechend bedeckt hält sich Regierungsdirektor Gerhard Kretschmer, stellvertretender Leiter der Bezirksfinanzdirektion Würzburg. Seine Dienststelle ist vom Ministerium mit den Verkäufen beauftragt. Insgesamt 22 Hektar Weinberge stehen zur Disposition. Damit würde die Anbaufläche des Hofkellers auf 88 Hektar reduziert. Die beiden großen Mitbewerber am Weinmarkt, das Bürgerspital zum Heiligen Geist und das Juliusspital-Weingut, mit denen man inzwischen im Marketingbereich sogar in verschiedenen Punkten zusammenarbeitet, denken offenbar nicht daran diese Situation zu nutzen. Teils wäre dies auch wirtschaftlich nicht sinnvoll, weil sie in einigen fränkischen Lagen, die angeboten werden, gar nicht vertreten sind.

    Bislang hat sich laut Kretschmer herausgestellt, dass für die Weinberge am Untermain, so am Kreuzwertheimer Kaffelstein, praktisch kein Interesse vorhanden ist. Da soll nun das Weingut selbst nach Lösungen suchen, die könnten verpachten oder roden heißen. Im Bereich Hammelburger Trautlestal laufen derzeit noch Verkaufsgespräche. Für Weinberge in der Würzburger Abtsleite scheint man bald eine Einigung mit einem Käufer zu erzielen. Was den Weinbergsbesitz in Ippesheim angeht, ist die Bezirksfinanzdirektion Mittelfranken in Ansbach zuständig. Auch von dort sind keine Verkaufsabschlüsse bekannt.

    Einzig verkauft und notariell beurkundet ist der Betriebshof des Hofkellers bei Randersacker mitten in den Weinbergen. Der wurde an einen neuen Privateigentümer verkauft, bestätigte Kreschmer. Nach Volksblatt-Informationen hat ihn der Besitzer der an der B 13 gegenüber liegenden bekannten Gaststätte "Teufelskeller" gekauft. Für die Mitarbeiter des Hofkellers erscheint dies betriebstechnisch nicht unbedingt als sehr sinnvolle Lösung. War der Ausgangspunkt ihrer Einsätze bislang direkt im Weinberg, liegt er jetzt mitten in der Stadt. Auch das Bürgerspital hat wenige hundert Meter weiter am Eingang zum Alandsgrund aus praktischen Erwägungen einen eigenen Betriebshof.

    Nachdem der Oberste Rechnungshof die Verluste beim Staatlichen Hofkeller gerügt und Änderungen angemahnt hatte, wurde bei den Verhandlungen auch der Würzburger Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Manfred Ach, bereits im letzten Jahr in die Verhandlungen über neue Konzepte für den Hofkeller mit einbezogen. Er sah in einem Gespräch mit dem Volksblatt gestern keinen Anlass zur Beunruhigung, wenn die Verkaufsverhandlungen zögerlich sind. "Der Preis muss stimmen", meinte er. Aber die Grundsatzentscheidungen sind getroffen. Das gilt auch für die Loslösung des Hofkellers von der Staatlichen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim, wonach der Hofkeller als Weinbetrieb eine eigene wirtschaftliche Einheit werden soll. Über die Organisationsformen laufen derzeit noch Gespräche, so Ach. Ende Oktober kann nach seiner Einschätzung mit den gefundenen neuen Organisationsformen begonnen werden.

    Zu keiner Zeit war die Qualität des Weinguts in der Kritik, so Ach, es geht um eine bessere Kostenstruktur. Dass dabei Flächen abgegeben werden müssen, sei bedauerlich. Für das Personal gebe es keinen Anlass zur Besorgnis.

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