Gut einen Monat dauerte die Vollsperrung der Staatsstraße 2298 zur Erstellung des Knotenpunktes zum Anschluss des neuen Gewerbegebietes "Burgleiten". Nach Abschluss der Markierungsarbeiten und Inbetriebnahme der neu entstandenen Ampelanlage wurde der neue Kreuzungsbereich nun für den Verkehr freigegeben. Die Abnahme durch den Bauausschuss unter Beteiligung der Fachplaner, Vertreter des Staatlichen Bauamtes sowie der ausführenden Firmen war allerdings verbunden mit der Beanstandung einer kuriosen Beschilderung durch stellvertretenden Bürgermeister Volker Amon.
Dabei schien Amons Frage durchaus berechtigt. "Warum darf ich nun von der Staatsstraße vom Flugplatz kommend nicht nach rechts in die August-Wörner-Straße einbiegen, obwohl bei der Neuordnung ein eigener Fahrstreifen für eben jene Verkehrsteilnehmer entstand?", wunderte sich der stellvertretende Bürgermeister und Polizeibeamte. Tatsächlich schreibt die angebrachte Beschilderung durch das Verkehrszeichen "Fahrrichtung geradeaus" (VZ-Nummer 209-30) Verkehrsteilnehmern vor, nur in die vorgegebene Richtung – also geradeaus zu fahren. Das gut sichtbar montierte Verkehrszeichen entspricht der StVO (Straßenverkehrsordnung) und zählt zu den Vorschriftszeichen.
Staatlichen Bauamtes weist Zuständigkeit für Beschilderung von sich
Weil durch die auf der Staatsstraße neu entstandene Rechtsabbiegespur eine Einfahrtmöglichkeit in den Ortsbereich explizit ermöglicht ist, äußerte Amon seine Verwunderung über die irreführende Beschilderung. Denn aufgrund der baulichen Neugestaltung sei an der Staatsstraße das Verkehrszeichen "Vorgeschriebene Fahrtrichtung geradeaus oder rechts" (VZ-Nummer 214) anzubringen gewesen, befand Amon. Unterdessen wiesen die anwesenden Vertreter des Staatlichen Bauamtes die Zuständigkeit für die Beschilderung von sich.

Zumindest ist durch den neuen Ampelknotenpunkt eine gefahrlose Zufahrt zum ebenfalls neu entstandenen Gewerbegebiet "Burgleiten" möglich. Konkrete Kosten für den direkten Anschluss des Gewerbegebiet an die Staatsstraße konnte Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher vor Ort auf Nachfrage der Redaktion allerdings nicht nennen. Laut des durch den Gemeinderat verabschiedeten Finanzplans zum Haushaltsentwurf sind hierfür im laufenden Jahr 1,121 Millionen Euro eingeplant, bei gleichzeitiger Förderzusage über 350.000 Euro. Im Zuge der Gewerbegebietserweiterung bekam der Bus-Linienverkehr eine neue Linienführung. Dazu entstand eine neue Haltestelle in der Straße Am Hoffeld.
Vor genau einem Jahr begannen die Erschließungsarbeiten am östlichen Ortsrand. Auf einer Gesamtfläche von 24.800 Quadratmeter entstanden neben einem Sondergebiet sieben Gewerbe- und ein fünf Grundstücke umfassendes Mischgebiet. Unmittelbar an der Staatsstraße befindet sich aktuell der Neubau einer Norma-Filiale in der Fertigstellung. Die Eröffnung steht laut Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher in wenigen Wochen bevor.
Unfälle während der Sperrung
Zur Entstehung des neuen Knotenpunktes zur Anbindung des Gewerbegebietes an die Staatsstraße war vom 2. April bis 6. Mai eine Vollsperrung angeordnet. Diese wurde im Verlauf jedoch häufig auf wildeste Weise von rabiaten Verkehrsteilnehmern ignoriert. Unter anderem wurden dabei Absperrungen beseitigt und bei unzulässiger Durchfahrt Höhenfestlegungen der Straßenbauer beschädigt. Neben Mehraufwand für die ausführenden Firmen führte dies auch zu zeitliche Verzögerungen.
Auch ereigneten sich während des Zeitraums der angeordneten Sperrung im Baustellenbreich mehrere Unfälle mit teilweise hohem Sachschaden. Ein Fahrzeug landete dabei sogar kopfüber im Straßengraben. In diesem Zusammenhang äußerte sich die Bürgermeisterin äußerst unzufrieden hinsichtlich konsequenter Verfolgung der Verstöße durch die Polizei. Nach wochenlangen Einschränkungen vermeldete die Gemeinde Hettstadt am Freitagnachmittag die vollständige Freigabe der neuen Ampelkreuzung und die Anschlussstelle "Burgleiten".