Es war Samstagvormittag und die Sonne schien in den Würzburger Ringpark. Kinder aus verschiedenen Altersgruppen liefen über den Spielplatz, ließen sich von Mama und Papa noch ein paar ermutigende Worte zusprechen oder dehnten sich. Die Helfer der Veranstaltung standen mit Getränken und Eis am Ziel. Alles war bereit für die Würzburger Kinderläufe und sobald Organisator Maximilian Braun von Zehn runter gezählt hatte, hieß es: Ab durch den Ringpark!
Beim iWelt-Marathon in Würzburg liefen am Wochenende nicht nur die großen, sondern auch die kleinen Sportler mit. Den Lauf für Kids gibt es in Würzburg schon seit vielen Jahren und obwohl einer der Hauptsponsoren der Kinderläufe letztes Jahr abgesprungen ist, haben sich die Organisatoren der Veranstaltung, Maximilian und Katharina Braun, etwas einfallen lassen, um den sportlichen Spaß für die Kids auch in diesem Jahr wieder möglich zu machen.
Der Kinderlauf gehört zum Marathon
„Wir haben uns gedacht ein Marathon ohne Kinderlauf – das ist doch nichts. Vor allem zum Würzburg Marathon gehört das einfach dazu. Darum hat der Verein letzten Endes die Kosten übernommen“, so Maximilian Braun. Der 22-Jährige ist bereits mit sechs Jahren selbst beim Marathon für die Kleinen mitgelaufen. Damals habe seine Mutter noch alles organisiert. Mittlerweile haben die Geschwister Maximilian und Katharina Braun das Ruder übernommen und stellen mithilfe vieler fleißiger Helfer jedes Jahr den Kinderlauf auf die Beine.
Drei Läufe gab es insgesamt. Einen für die Bambinos über 500 Meter, einen für die Altersgruppe fünf bis sieben Jahre über 1000 Meter und einen für die Jahrgänge 2003 bis 2010 über 2000 Meter. Vor oder nach dem Lauf standen Luftballons und Kuscheltiere für die Kids bereit und kurz bevor es losging machte Organisatorin Katharina Braun noch einmal ein kurzes Aufwärm-Programm mit den Läufern. Auch wenn der eine oder andere das gar nicht brauchte. „Bin rumgestanden“, sagte eine der Teilnehmerinnen geradeheraus zu Braun, als diese sie fragte, ob sie sich schon warm gemacht hat.
Spaß an der Bewegung
„Und, bist du schon aufgeregt?“, fragte Mama Maria ihre fünfjährige Tochter Luise vor dem Lauf. Diese schüttelte den Kopf. Geübt habe sie im Kindergarten genug. Dabei gehe es bei dem Lauf gar nicht ums Gewinnen, sondern vielmehr um die Freude an der Bewegung. „Jeder ist hier ein Sieger“, wiederholte Braun mehrfach während der Veranstaltung. Gesagt getan. Anstatt einer Siegerehrung und Preisen gab es am Ziel für jedes Kind die gleiche Medaille und ein Eis. Das hatten sie sich nach dem Lauf verdient.
Auch die Schwestern Lena und Paula liefen mit. „Zuerst habe ich meine Schwester angefeuert und jetzt bin ich gleich dran“, erzählte die sechsjährige Lena. Die dreijährige Paula saß derweil schon zufrieden mit ihrem Kuscheltier, Medaille und Eis daneben.
Wie der Papa so die Kinder
Martina und Michael machten beim Schüler-Halbmarathon von 2000 Metern mit. Sie sind extra nach Würzburg angereist. „Der Papa läuft morgen und wir heute“, erzählte die neunjährige Martina. Als Leichtathleten mussten sich die beiden nicht sonderlich auf den Lauf vorbereiten und sind quasi Naturtalente. Da stehen doch die Chancen bestens, in zehn Jahren mit Papa beim richtigen Marathon mitzulaufen.