1999 war Klaus Fasel zum ersten Mal auf Cuba. Das Land hat ihn nicht mehr losgelassen. Inzwischen war er elf Mal auf der Insel und hat die Zeit seiner Aufenthaltsdauer hochgerechnet: insgesamt acht Monate. Fasel verbrachte diese Zeit nicht im Luxus der Touristenzentren, sondern abseits in jenen Regionen, wo bittere Armut herrscht und die Menschen von der Hand in den Mund leben. Das hat in ihm das Bedürfnis geweckt, zu helfen. Nach einer Reise im Herbst 2008 hat ihn die Not und das menschenunwürdige Dasein so bewegt, dass er sich Mitstreiter suchte. Im Juli 2011 wurde der Verein „Cubayuda“ ins Leben gerufen, den mittlerweile 18 Mitglieder unterstützen.
„Wir können helfen und Nächstenliebe praktizieren.“
Klaus Fasel
„Wir können die Insel nicht retten“, sagt der 53-Jährige, der in Margetshöchheim wohnt und beim Würzburger Sozialkaufhaus „Brauchbar“ als Logistikleiter arbeitet. „Aber wir können helfen und Nächstenliebe praktizieren.“ Er betont, dass „Cubayuda“ – übersetzt Cubahilfe – kein religiöser Verein ist. Mittlerweile ist diese Institution vom Finanzamt als eingetragener Verein akzeptiert.
Um einigermaßen leben zu können, bräuchte eine Familie umgerechnet rund 100 Euro. Das Problem: Der Durchschnittsverdienst liegt bei 15 Euro, die Rente bei 7,50 Euro. Tauschwirtschaft, Schwarzmarkt und die zweite Währung, der sogenannte „Peso-Dollar“, machen das Leben nicht leichter.
So gibt der Verein im Rahmen seiner Möglichkeiten pro Monat 20 Euro an ausgesuchte Familien. „Dann haben sie wenigstens 35 Euro“, sagt Fasel. Jeden Monat werden 500 Euro nach Kuba überwiesen. Das Geld kommt von den Mitgliedern, die die Höhe ihres monatlichen Betrages selbst bestimmen. Weil es keinen Verwaltungsaufwand gibt, komme die finanzielle Hilfe zu 100 Prozent in Kuba an, versichert Klaus Fasel: „Jeder Euro kommt an.“
Was sind das für Familien, die in den Genuss dieser Hilfe kommen? Ein Teil der Menschen hat Fasel bei seinen Reisen kennengelernt. Mittlerweile spricht er fast fließend Spanisch. Dies erleichtert den Aufbau von Verbindungen und Kontakten, zum Beispiel mit Irmina Jesusa Rodriguez. Die 63-jährige, ehemalige Leiterin eines Archivs lebt in Havanna und erweise sich seit neun Jahren durch ihre Zuverlässigkeit und ihr soziales Engagement als unentbehrlich, heißt es in einem Flyer des Vereins. Sie bürge für die Verteilung an bedürftige Familien und weise dies mit Belegen nach.
Klaus Fasel macht auch deutlich, dass sich der Verein keinesfalls an Projekten – beispielsweise Krankenhäuser, Schulen oder Kindergärten – beteiligen wird, solange es auf der Insel Hunger herrsche. Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln genieße oberste Priorität.
Er und seine Mitstreiter sind sich im Klaren darüber, dass sie nur einen „sehr winzigen Beitrag“ zur Verbesserung der Situation einiger Weniger leisten können. Aber es lohne sich, „wenn wir auch nur einen einzigen Menschen das Leben erleichtern können“. Eben auch deshalb könnte der Verein Cubayuda Verstärkung brauchen: „Wir freuen uns über jedes Mitglied und über jede Spende“, wirbt Klaus Fasel.
Info: Klaus Fasel, Birkachstraße 9 in Margetshöchheim. Tel. (0177) 68 21 432 oder (0931) 30 17 10 55. E-Mail: cubayuda@gmx.de. Spendenkonto: Sparkasse Mainfranken, BLZ 790 500 00, Ko.nr. 46 850 681.