Die Jungjäger können damit nun eigenständig auf die Pirsch gehen. Eine ihrer dringlichsten Aufgaben wird es sein, die Zahl der Wildschweine in Grenzen zu halten. Da die Wildschweine erst ab 22 Uhr aktiv werden, der Jäger bei nächtlicher Jagd aber auf Mondlicht angewiesen ist und er zudem noch die Schonzeit zu beachten hat, bleibt jedoch wenig Gelegenheit, das Schwarzwild zu erlegen. Das Schießen eines Mutterschweins mit Frischlingen stelle gar eine Straftat dar, machte Busch deutlich. Auch der weitere Umbau der Wälder von Nadelholz-Monokulturen zu naturnahen Laubmischwälder mit einem hohen Anteil an Buchen und Eichen begünstigt ebenso wie verwildernder Privatwald oder brachliegende Felder die Schwarzkittel. Dass die Energiewende mit dem erweiterten Anbau von Raps und Mais optimale Lebensbedingungen bietet, ist ohnehin längst bekannt.
„Alles lässt darauf schließen, dass sich die Lebensgrundlagen für das Schwarzwild weiterhin verbessern werden“, stellte Busch nüchtern fest und folgerte daraus: „Wir werden uns auf weiter steigende Schwarzwildbestände und damit Schwarzwildschäden auf den Feldern einstellen müssen.“ Immerhin erwartet Busch von dem in diesem Jahr veröffentlichten Zehn-Punkte-Programm, das Forstminister Helmut Brunner auf den Weg gebracht hat, transparentere Gutachten zum Wildverbiss an jungen Bäumen und damit einen besseren Schutz der Jäger vor einer Haftbarmachung.
Neue Jungjäger
In den Stand der Waidleute wurden mit Jägerschlag aufgenommen: Alexander Musmann, Wilhelm Stützlein (Remlingen), Heiko Schmidt (Ochsenfurt), Hans-Georg Schneider (Veitshöchheim), Hans-Jürgen Günther (Würzburg), Wolfgang Gessner (Ochsenfurt), Max Vielweber (Kitzingen), Ralf Heinzmann (Obernbreit) und Johannes Keppner (Würzburg).