Wie schafft Josef Schuster das, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland zu sein und gleichzeitig als Arzt seine Patienten in Würzburg und Unterfranken zu versorgen? Eine Frage, die sich viele gestellt haben, gerade in Zeiten, in denen Schusters Stimme als Mahner gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung gefragter ist denn je zuvor. "Der Zentralratspräsident ist ein Ehrenamt, Arzt mein Brotberuf", hat er immer geantwortet. Trotz zahlloser Termine in der ganzen Republik, vier Tage die Woche hielt der Internist Sprechstunden in der Würzburger Innenstadt. Doch damit ist jetzt Schluss: Nach über 32 Jahren hat Schuster zum 30. Juni seine Praxis an den Würzburger Kollegen Abed Sallam verkauft. Dieser werde sie weiterführen.
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