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Bütthard: Jubiläum einer Traditionsgaststätte: Vor 250 Jahren erhielt das "Gasthaus zum Stern" sein Schildrecht

Bütthard

Jubiläum einer Traditionsgaststätte: Vor 250 Jahren erhielt das "Gasthaus zum Stern" sein Schildrecht

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    Sie bewirten die Gäste im Büttharder "Gasthaus zum Stern" (von links): Nina Rainer,  Jonas, Tanja, Marie, Manfred und Manuel Kemmer und Sarah Kiak.
    Sie bewirten die Gäste im Büttharder "Gasthaus zum Stern" (von links): Nina Rainer, Jonas, Tanja, Marie, Manfred und Manuel Kemmer und Sarah Kiak. Foto: Hannelore Grimm

    Mit der "Verleihung des Rechtes am Hs.Nr. 97, das Schild 'Gasthaus zum Stern' zu führen" begann am 9. September 1773 eine Tradition, die sich über 250 Jahre hinweg fortgesetzt hat. Zu diesem Jubiläum des "Schildrechts" hat das Wirts-Ehepaar Manfred und Tanja Kemmer ein neues Schild an dem markanten Gebäude anbringen lassen. Den sogenannten Ausleger, an dem ein großer goldener Stern weithin sichtbar leuchtet, haben Kunstschmiedemeister Clemens Weidner aus Kirchheim und der Büttharder Kirchenmaler und Restaurator Anton Schultz geschaffen.

    Zur Erinnerung an das erstmals vor 250 Jahren angebrachte Schild am "Gasthaus zum Stern" lädt die Familie Kemmer, zu der die Tochter Marie, die Söhne Manuel und Jonas sowie deren Freundinnen Sarah Kiak und Nina Rainer zählen, am Samstag, 17. Juni, zu einem Sommernacht-Fest ein. Das Schönste an dem Fest ist Manfred Kemmer zufolge, dass der Erlös daraus einem gutem Zweck dient. Genau genommen sind es zwei Zwecke, denen die Wirtsleute ihre Spende zukommen lassen werden.

    Zum einen werden sie mit einem Teil des Erlöses die Arbeit von Fidelis Kwazu unterstützen. Der aus Nigeria stammende Priester, der sich in seinem Heimatland für Waisen und behinderte Kinder einsetzt, wirkte für einige Jahre in der Pfarreiengemeinschaft Giebelstadt-Bütthard. Der Geistliche, der den Bütthardern heute noch verbunden ist, wird zum Auftakt des Festes im Hof des "Stern" um 14 Uhr eine Andacht halten. Anschließend geht es weiter mit Kaffee und Kuchen, Bieranstich um 17.30 Uhr und musikalischer Unterhaltung. Der andere Teil ihrer Spende kommt der Renovierung der Marienkapelle zugute, die nach den Worten von Manfred Kemmer "allen Bütthardern ans Herz gewachsen ist."

    Ein Anlass für eine Rückschau

    Weithin leuchtet der neue Stern am gleichnamigen
    Gasthaus.
    Weithin leuchtet der neue Stern am gleichnamigen Gasthaus. Foto: Hannelore Grimm

    Für Manfred und Tanja Kemmer ist das Schild-Jubiläum auch ein Anlass zurückzuschauen in die Historie des Gasthauses. Dessen Anfänge liegen bereits in den Jahren 1592 bis 1604. Damals sind, laut den Schriften, die Pfarrer Paul Hartung verfasste, Sebastian und Martha Ritter als "Gemeinde schenk" aufgeführt. Hartung hat von 1926 bis 1947 in Bütthard gewirkt. Die Schriften wurden später von Hermann Gramlich erneuert und ergänzt.

    In den folgenden rund 150 Jahren wechselten die Betreiber der "Schenk", bevor 1758 Johann Michael und Barbara Münch das Schilderrecht verliehen wurde und das Gasthaus seinen Namen "zum Stern" erhielt. 1823 heiratete Johann Rappert aus Schönfeld Eva Münch. 1853 übernahm deren Sohn Michael Rappert das Anwesen.

    Der Gast- und Landwirt, der allen Neuerungen aufgeschlossen gegenüberstand, ließ in den Jahren 1860/61 den Stern in seiner jetzigen Form erbauen. Durch die Einheirat von Leonhard Kemmer aus Gaubüttelbrunn mit dessen erster Ehefrau Barbara Rappert begann im Stern 1891 die inzwischen 132 Jahre andauernde Ära "Kemmer".

    Im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben

    Die Postkarte zeigt die Ansicht Gasthauses zur Zeit der Kutschen mit (links) dem Biergarten den  Kastanienbäumen von denen zwei zu mächtigen Exemplaren herangewachsen sind.
    Die Postkarte zeigt die Ansicht Gasthauses zur Zeit der Kutschen mit (links) dem Biergarten den Kastanienbäumen von denen zwei zu mächtigen Exemplaren herangewachsen sind. Foto: Familie Kemmer

    Manfred Kemmer übernahm 1994 das Anwesen von seinem vor rund drei Jahren verstorbenen Vater August "Gustl" Kemmer. Dieser hatte den Stern 36 Jahre lang betrieben. Für den jetzigen Sternwirt und seine Frau ist es Herzenssache, die Tradition des Gasthauses fortzuführen.

    Für Tanja Kemmer ist das Reich ihre Küche, in der die gelernte Hauswirtschafterin sich um die Gerichte und Kuchen kümmert. Manfred Kemmer steht hinter der Theke in der Gaststube des Wirtshauses. Dass das Ehepaar weder den Zeit- und Arbeitsaufwand noch die erheblichen Kosten scheut, damit der Stern seinen Glanz behält, davon zeugen die vor zwölf Jahren vorgenommenen aufwendigen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen. Dabei wurde nicht nur das gemütliche Gastzimmer erneuert, sondern auch zwei Gewölbekeller ausgebaut. Darin können in einem besonderen Ambiente circa 60 Gäste bewirtet werden.

    Vor drei Jahren bekam das große Haus, in dem auch eine Kegelbahn untergebracht ist, durch die aufwendige Außensanierung seine ursprüngliche Schönheit zurück. Im Inneren des Hauses erinnern sowohl die original erhaltenen Kellertreppen aus Stein an die lange Vergangenheit, wie die 1861 eingebaute massive Holztür. Der kleine Kellerraum, der einst als Büttharder Milchsammelstelle genutzt wurde, hat längst ausgedient. Der bereits vor über 100 Jahren angelegte Biergarten ist auch heute noch in Betrieb. 

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