Seit eindreiviertel Jahren hat Andreas Tober Unterricht auf dem Horn. Und was er nach so kurzer Zeit seinem Instrument an Tönen entlocken kann, überzeugt auch die dreiköpfige Jury, die dem Jungen vor allem „eine beachtliche Musikalität“ attestiert. Bemerkenswert ist auch das Zusammenspiel mit seinem Klavierbegleiter Matthias Böhm. So sind die Eltern Elmar und Christiane Tober nach dem Wettbewerb zu Recht stolz auf ihr Kind. Schließlich hat er einen ersten Preis erreicht.
Der Erfolg kommt freilich nicht von ungefähr. Seine ganz Familie besteht aus Hobbymusikern. Seine zehnjährige Schwester Theresa spielt genauso wie sein Vater Trompete. Seine Mutter bläst Posaune. Zu dritt spielen sie im Posaunenchor der evangelischen Auferstehungskirche auf der Keesburg. Andreas will mitspielen, wenn er so weit ist.
Zum Horn sei er durch seine Mutter gekommen, sagt Andreas Tober. Und zum Wettbewerb auf Anregung seiner Horn-Lehrerin Roxane Boivin, bei der er Privatunterricht hat.
Der zwölfjährige Geiger Tilman Fleig und sein 14-jähriger Bruder Moritz Fleig am Klavier haben beide schon dreimal bei Jugend musiziert mitgemacht. Tilman hat es in der Einzelwertung sogar schon mal bis in den Landeswettbewerb gepackt. Die diesjährige Ausschreibung sieht in der Altersklasse III die gleichwertige Beurteilung von Geige und Klavier vor. Es komme darauf an, „durch die Teilnahme bei Jugend musiziert als Person zu wachsen“, sagt der 14-jährige Moritz Fleig erstaunlich reif. Der Wettbewerbsgedanke sei wichtig, spiele aber nicht die Hauptrolle. Mit vier Jahren hat Tilman Fleig mit dem Geigenunterricht angefangen.
Hochkarätiges Programm
Mit Mozarts E-moll-Sonate das Jugend-musiziert-Programm der beiden entsprechend hochkarätig. Das Notenumblättern übernimmt Tilmans Zwillingsschwester Julia, die selber Cellounterricht hat. Zusammengestellt haben das Programm Geigenlehrer Rudolf Ramming und und Klavierlehrer Professor Conrad von der Goltz. Während der achtjährige Hornist Andreas Tobler täglich 20 Minuten übt hat, haben die beiden Fleig-Brüder nur „alle zwei, drei Tage“ Duo geprobt. Mit Erfolg. Sie schafften den ersten Platz. In der Wertung für vierhändiges Klavier machte Moritz Fleig mit Lea-Natalia Berninger auch den ersten Platz in der Altersstufe IV.
Bei der Frage, ob ein Kind bei Jugend musiziert mitmachen solle, haben „Lehrer und Eltern eine hohe Verantwortung“, sagt Andrea Schanzer. Schanzer ist Vorsitzende des Regionalausschusses von Jugend musiziert für das westliche Unterfranken. Die Abteilungsleiterin der Sing- und Musikschule Würzburg stellt den Regionalwettbewerb mit ihren Musikschulkollegen rein ehrenamtlich auf die Beine. Dankbar ist sie, dass sie auch heuer wieder in der Musikhochschule in der Bibrastraße zu Gast sein dürfen. Sie findet den Wettbewerb wichtig. Sagt aber auch, dass er „nicht jedem Kind gut tut“. Im Vergleich zu dem in punkto Ausschreibung identischen Wettbewerb vor drei Jahren gab es laut Schanzer heuer mit 300 Teilnehmern rund 100 mehr als anno 2006.