Margetshöchheim ist zwar nicht gerade das Herzstück des fränkischen Weinlandes, doch mit dem Bärental hat die Gemeinde eine eigenständige Weinlage und mit Ilonka Scheuring eine junge Winzerin, die auch überregional auf sich aufmerksam gemacht hat.
2010 hat die studierte Weinbautechnikerin, die im Ausland Erfahrung gesammelt hat, das 1983 gegründete elterliche Weingut übernommen. Im gleichen Jahr wurde sie bei einem Wettbewerb der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) zur Jungwinzerin des Jahres gekürt. Um so einen Titel zu holen, bracht es schon viel Wissen und praktische Erfahrung.
Aktiv ist Ilonka Scheuring für das Deutsche Weininstitut in der jungen Winzer-Gruppe „Generation Riesling“, die gegen das verstaubte Image des deutschen Weines antritt. Nicht zuletzt ist sie Repräsentantin von Selters, denn ein bisschen Wasser zum Wein, das darf schon sein.
Eine Gelegenheit, die junge Winzerin und ihre gereiften Weine kennenzulernen, ist die Heckenwirtschaft im Weingut Scheuring in der Lutzgasse (westlich der Hauptstraße), die es seit 25 Jahren gibt. Die Speisekarte ist noch so, wie sie vor 25 Jahren war, und immer noch sind Leberwurst und Knäudele die Renner. Dazu bringt die Winzerin aber auch immer etwas Neues auf den Tisch, heuer Wildschweinsalametti aus dem Spessart.
Die Weine sind aus den Jahren 2009 und 2010, und das spricht ganz für den Stil der jungen Winzerin. Bei Ilonka Scheuring kriegen die Weine Zeit zum Reifen. Einiges vom neuen Jahrgang hat sie zwar schon abgefüllt, aber bei ihr darf er noch etwas liegen, bis er eben die Reife hat, die sie schätzt. Mit zwölf Hektar Rebfläche im Margetshöchheimer Bärental, am Leinacher Himmelberg, am Thüngersheimer Scharlachberg, der Retzbacher Benediktushöhe und dem Stettener Stein gehört das Weingut Scheuring schon zu den größeren in Franken. Der Silvaner spielt hier die Hauptrolle, gefolgt von Riesling, Müller Thurgau und Scheurebe, die von Ilonka Scheurig mit dezenter Soße ausgebaut wird. Auch bei den Roten hat die junge Winzerin Schönes zu bieten, wie den an südländische Weine erinnernden Cabernet Dorsa, der 1971 in ihrem Studienort Weinsberg gezüchtet worden war.
Geöffnet ist die Margetshöchheimer Heckenwirtschaft, die von „Franken – WeinSchönerLand!“ ausgezeichnet wurde, bis 1. April außer Mittwoch ab 17 Uhr, Sonn- und Feiertag ab 15 Uhr. Reserviert wird nicht, man rutscht einfach zusammen.