Die Provenienzforschung beschäftigt sich mit der Herkunftsgeschichte von Objekten und stellt insbesondere die Frage nach Kunstwerken, die den ehemaligen, meist jüdischen Eigentümern unter Druck abgepresst oder direkt geraubt wurden. Seit 2014 wird die heute im Museum im Kulturspeicher beheimatete Würzburger Städtische Sammlung systematisch durchkämmt. Die Kabinettsausstellung präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse, heißt es in der Pressemitteilung des Museums.
Mehr als drei Jahre sind seit der großen Ausstellung „Herkunft & Verdacht“ im Jahr 2018 vergangen. Seitdem hat sich im Museum im Kulturspeicher in Sachen Provenienzforschung einiges getan: In einem neuen Forschungsprojekt wurden die Zugänge der Jahre 1945 bis 1975 beleuchtet. Denn auch nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde noch mit Werken gehandelt, die ursprünglich in jüdischem Eigentum waren und in der NS-Zeit verfolgungsbedingt entzogen wurden.
Ergebnisse der zweiten Forschungsphase
Abermals erhielt das Museum vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste eine großzügige Unterstützung. Spannende Ergebnisse aus dieser zweiten Forschungsphase werden nun in einer Kabinettausstellung präsentiert. Dabei gibt es Werke, deren unverdächtige Herkunft nachgewiesen werden konnte, aber auch (noch) ungelöste Fälle, bei denen weitere detektivische Forschungsarbeit erforderlich ist. Die Präsentation nimmt die Besucher mit zu einem virtuellen Besuch ins alte Aschaffenburg und macht sie mit Künstlernachlässen bekannt; schließlich können Sie auch selbst ein „Bilderrätsel“ lösen.
Die Ausstellung wird am Samstag, 19. Februar, von 16 bis 18 Uhr im Rahmen eines Soft-Openings eröffnet. In dieser Zeit stehen auch Provenienzforscherin Marie-Thérèse Reinhard, die mit diesem Projekt betraut ist, stellvertretende Leiterin Dr. Henrike Holsing und Direktorin Luisa Heese den Ausstellungsbesucherinnen und -besuchern für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Das Projekt wird unterstützt vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern. Die Ausstellung ist zu sehen von 19. Februar bis 3. Juli.
Eine vorherige Anmeldung für Besucherinnen und Besucher ist nicht nötig.