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UNTERPLEICHFELD: Kaninchenzüchter kritisieren Vorschriften aus Brüssel

UNTERPLEICHFELD

Kaninchenzüchter kritisieren Vorschriften aus Brüssel

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    Reichlich Bewegung auf dem Tisch: Die Sieger der Bezirkskaninchenschau haben schon ein wenig Mühe, die drei Zwergwidder und das Angora-Kaninchen zu bändigen.
    Reichlich Bewegung auf dem Tisch: Die Sieger der Bezirkskaninchenschau haben schon ein wenig Mühe, die drei Zwergwidder und das Angora-Kaninchen zu bändigen. Foto: Foto: guido chuleck

    Satte acht Kilo bringt er auf die Waage, der Deutsche Riese. Gleich vier von ihnen bilden eine sogenannte Sammlung, und sie bringen ihrem Züchter gute Punktzahlen ein. Einige Reihen weiter tummeln sich Zwergwidder, Graue Wiener, Rote Neuseeländer, Kleinsilber und Hasenkaninchen. Wir sind bei der 27. unterfränkischen Bezirkskaninchenschau in der Mehrzweckhalle Unterpleichfeld, die am Wochenende von einigen hundert Zuschauern besucht worden war und in der reihenweise Punkte und Titel für die Züchter vergeben wurden.

    Die Qualität der Tiere, sagte der Bezirksvorsitzende Josef Steinack bei der Eröffnung, sei sehr hoch. Leider hatten aus den Kreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen nur sehr wenige Züchter ihre Tiere ausgestellt, um sie von den Punktrichtern bewerten zu lassen. „Dafür haben wir hier Klasse statt Masse“, fügte Erwin Leowsky an, Präsident des Zentralverbandes deutscher Rasse-Kaninchenzüchter (ZDRK) und Vorsitzender des Landesverbandes. Ein großes Problem sah er in der neuen Tierschutzverordnung aus Brüssel.

    „Verrückt, was die da alles aus der Schublade ziehen“, schimpfte er. Züchter müssten demnach bei Landratsämtern einen Sachkundenachweis erbringen, „und welcher Sachverständige kennt sich schon damit aus“. Wer beim Standesamt ein Kind anmelde, müsse auch keinen Sachkundenachweis erbringen.

    Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, der Schirmherr, stimmte Loewsky zu. „Es wird vieles von Leuten geredet und geschrieben, die von der Zucht nichts verstehen“, sagte er. Viele Merkmale, die ein Zuchttier überhaupt ausmachen würden, könne ein Laie gar nicht verstehen. „Es gibt bei Kaninchen allein 400 Farbschattierungen“, nannte er als Beispiel. Dann lobte er die Züchter für ihre „sehr gute Arbeit“.

    Es gibt mittlerweile 103 verschiedene Zuchtarten, „und damit betreiben Sie Artenschutz, denn die Tiere brauchten bestimmte Zuchtmerkmale, um überhaupt ausgestellt zu werden“.

    Auch müsse die Jugend an die Kaninchenzucht herangeführt werden. Denn ein Tier zu besitzen heißt nicht nur, es zu streicheln, sondern es rundherum zu betreuen.

    Diese Erfahrung hatte auch Fredy Arnold, Bürgermeister von Unterpleichfeld, gemacht. In seinem Grußwort erzählte er aus seiner Kindheit, in der sie auch Stallhasen besessen hätten. „Das war sehr schön, ich hab mich auch sehr gefreut - bis ich in ein Alter kam, in dem ich merkte, dass damit auch Arbeit verbunden ist“, gestand er.

    Auch die Künstler kamen nicht zu kurz. Sie hatten aus Naturmaterial kreative Werke geschaffen, die e ebenfalls in die Wertung kamen. Mit einem genialen Wurzelgesteck setzte sich Martina Weirowski aus Würzburg gegen ihre Konkurrentinnen durch.

    Ergebnisse der Bezirksrassekaninchenschau

    Ehrenpreis

    Arno Göpfert, Bergrheinfeld (387 Punkte, Castor-Rex).

    Vereinsbestleistung: 1. Rodenbach (1926 Punkte), 2. Bergrheinfeld (1925), 3. Großlangheim (1923), 4. Uchenhofen (1921,5), 5. Burggrumbach (1920,5)

    Blaues Band

    Zuchtgruppen Klasse 1: Zuchtgemeinschaft Janette und Roswitta Riedmann (Hermelin, 581 Punkte);

    Zuchtgruppen Klasse 2: Josef Steinack (Kleine Schecken, Havanna, 577);

    Zuchtgruppen Klasse 3: Carmen Stollberger (Farbenzwerge, 576,5);

    Zuchtgruppen Klasse 4: Karl Kaduk (Groß-Chinchilla, 580);

    Zuchtgruppen Klasse 5: Fritz Völker (Sathin thüringerfarben, 579,5);

    Zuchtgruppen Klasse 6: Zuchtgemeinschaft Emmrich (Marder-Rex, 580).

    Gestaltung mit Materialien: Martina Weirowski (Wurzelgesteck).

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