Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

OCHSENFURT: Karl Ludwig seit 35 Jahren VHS-Chef

OCHSENFURT

Karl Ludwig seit 35 Jahren VHS-Chef

    • |
    • |

    Seit 30. Januar 1974, also 35 Jahre, ist er dessen Vorsitzender - so lange wie keiner zuvor. In lebhafter Erinnerung sind ihm glanzvolle Höhepunkte und manches Aufsehen erregende Ereignis. Nachdenklich wird Ludwig beim Blick auf die aktuelle Lage. Umstrukturierungen sind im Gespräch, die ihn um die Eigenständigkeit der VHS bangen lassen.

    Bei den Höhepunkten der 35 Jahre denkt Ludwig an eine Abendveranstaltung mit Schwänken von Hans Sachs auf einem Schiff, das auf dem Main pendelte, und an das Konzert der Wiener Sängerknaben 1980. Eine Gaubahnfahrt nach Creglingen mit Picknick an der Kunigundenkapelle war ebenfalls einzigartig. Lang ist die Liste berühmter Schriftsteller, die in Ochsenfurt lasen: Günter Kunert, Erich Loest, Edgar Hilsenrath, Carl Amery, Gudrun Pausewang, Rudolf Hagelstange. Kritische und teils umstrittene waren dabei, wie Gerhard Zwerenz, Günter Wallraff oder der Kirchenkritiker Karl Deschner. Klar, dass man damit auch in der Kleinstadt für Aufsehen und Diskussionen sorgte.

    Fast einen Aufruhr verursachte die Ausstellung „Sie nennen es Frieden“ in den achtziger Jahren, als das Wettrüsten noch die Menschen bewegte und unterschiedliche Weltanschauungen aufeinander prallen ließ. Politische Einseitigkeit warfen einige dem Volksbildungswerk vor. Eine Flut von Leserbriefen in der Zeitung setzte ein.

    Freude hat Ludwig nach wie vor an seiner Tätigkeit in der VHS, die das kulturelle Leben der Stadt maßgeblich mitgestalte und ein wichtiger Standortfaktor sei. Von der Stadt habe man bisher immer Unterstützung erfahren. Sie sprang auch ein, als sich der Landkreis aus der Finanzierung zurückzog. Und so sei die VHS heute schuldenfrei.

    Als Ludwig 1974 den Vorsitz übernahm, hatte das damalige Volksbildungswerk, das 1951 von Stadtpfarrer Braun gegründet worden war, schon Wandlungen hinter sich. Anfangs gab es ausschließlich Vorträge. Ab den siebziger Jahren kamen immer mehr Kurse hinzu, wobei...   ...Sprachen im Vordergrund standen. Außenstellen in mehreren Orten wurden eingerichtet. Heute sind Gesundheit und Sprachen die Schwerpunkte. Reichten für das erste gedruckte Programm 1974 vier DIN-A-4-Seiten, ist es inzwischen regelmäßig ein dickes Heft. Im Jahr 2007 gab es 310 Veranstaltungen mit rund 3900 Teilnehmern.

    Nach dem Gründer Braun waren 14 Jahre lang Schulrat Hohmann und von 1964 bis 1974 Hans-Jörg Stehle Vorsitzende. Geschäftsführerin war lange Jahre lang Elfriede Syre, die auch durch ihre Tätigkeit in der Stadtbücherei bekannt war. Dort befand sich die Geschäftsstelle, bevor diese in die Rote Schule umzog. Bis 1986 wurde die VHS rein ehrenamtlich geleitet.

    1987 wurde die Stelle eines hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiters eingeführt. Seit 1991 hat Achim Fischer diese Funktion inne und ist gleichzeitig Geschäftsführer. Er geht am 31. Juli in den Ruhestand.

    Das Datum lässt Ludwig an die Zukunft denken. Denn es gibt Überlegungen für Kooperationen oder gar Zusammenschlüsse. Gegen eine Zusammenarbeit mit einem größeren Partner hätte Ludwig nichts. Aber er möchte Ochsenfurt als Standort der Erwachsenenbildung halten, mit eigener Geschäftsstelle und einem hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiter: „Was man in 35 Jahren aufgebaut hat, soll nicht untergehen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden