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Karl Steinmann ist tot

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Karl Steinmann ist tot

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    Sommerhausen (MEG) Der Sommerhäuser Altbürgermeister Karl Steinmann ist am Dienstag im Alter von 84 Jahren gestorben. In seiner 18-jährigen Amtszeit von 1972 bis 1990 hat er den Wandel des Ortes vom Winzerdorf zur attraktiven Wohngemeinde maßgeblich gestaltet.

    Seine beiden Brüder hatte Karl Steinmann im Krieg verloren. Als er 1947 aus französischer Gefangenschaft heimkehrte, war es an ihm, die elterliche Landwirtschaft und den Weinbau weiterzuführen. Die Zeichen der Zeit hatte er früh erkannt, er konzentrierte sich auf das Weingut - all die Jahre hindurch unterstützt von seiner Ehefrau Charlotte. Der Erfolg lässt sich am illustren Kundenkreis messen, dem unter anderem der ehemalige bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß angehörte.

    Weitblick wurde Karl Steinmann auch nachgesagt, nachdem er 1972 nach sechs Jahren als Gemeinderat zum Bürgermeister gewählt worden war. Sein Vater stand zuvor ebenfalls an der Spitze der Gemeinde. Und nach der Kommunalwahl 2002 trat sein Sohn Fritz ins gleiche Amt ein.

    Die Freigabe der Sommerhäuser Mainbrücke zählte zu den ersten Amtshandlungen von Bürgermeister Karl Steinmann. Und sie war der Startschuss für eine rasante Entwicklung der Gemeinde. Gegen viele Befürchtungen und Widerstände hatte sich Steinmann damals für den Bau der Umgehungsstraße eingesetzt und die Sanierung des Altorts nach seinem historischen Vorbild vorangetrieben.

    Sommerhausen ist dadurch ein dörfliches Kleinod geblieben, statt dem Modernisierungswahn dieser Zeit zum Opfer zu fallen. Dass seinen Bürgern dadurch ein erheblicher finanzieller Beitrag abverlangt wurde, war dem Bürgermeister dabei stets bewusst.

    Die Gegenwart gibt seinem Eintreten Recht: Mit der Ausweisung neuer Baugebiet schuf die Gemeinde die Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum und wirtschaftlichen Wohlstand. Mit dem Torturmtheater und den Künstlern, die damals schon in Sommerhausen wohnten, war der Grundstein für die kulturelle Entwicklung des Ortes zwar bereits gelegt. Aber die Gemeinde zog in Steinmanns Amtszeit immer mehr Kulturschaffende an und mit ihnen den Tourismus, der bis heute ein wichtiges wirtschaftliches Standbein der Gemeinde ist.

    1990, nachdem er sechs Jahre lang der Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt vorgestanden war, zog sich Steinmann aus dem politischen Leben zurück und widmete sich seinem Lebensabend. Die Bayerische Kommunale Verdienstmedaille gehört zu den zahlreichen Ehrungen, die ihm für sein Wirken zuteil wurden.

    Vor sechs Wochen erlitt Karl Steinmann einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Die Beisetzung mit anschließendem Trauergottesdienst ist am Samstag, 5. Juni, um 14 Uhr auf dem Sommerhäuser Friedhof.

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