Seit Ende September war der fünfjährige Kater verschwunden. Jetzt ist er wieder bei seiner Familie und deren anderen sechs Katzen. „Er ist wie immer“, sagt Monika Hoepstein, „am liebsten würde er schon wieder rausgehen“.
Das geht aber noch nicht. „Pinselchen“ ist nämlich verletzt. Bei Tierschützerin Claudia Gräf, die ihn aufgepäppelt hat, hat er sich nämlich mit deren Kater geprügelt und eine Verletzung davongetragen. Bis die Wunde verheilt ist, hat der Kater Hausarrest.
Unbemerkt ins Bürogebäude
Das trifft ihn hart. Pinselchen , der seit seiner Geburt bei Familie Hoepstein lebt, ist nämlich ein Abenteurer. Nicht nur, dass er sich, wie berichtet, unbemerkt ins Bürogebäude der Firma E-on in der Unterdürrbacher geschlichen hat und dort in einem selten benutzten Lagerraum eingesperrt wurde.
Er hat auch schon mal ein ganzes Wochenende in einer Werkstatt verbracht. Auch da hatte er sich „heimlich“ eingenistet – und wurde versehentlich eingeschlossen. Genau wie das E-on-Gebäude ist auch die Werkstatt ganz in der Nähe von Pinselchens Zuhause.
Dass der Stubentiger seinen Ausflug ins E-on-Büro überlebt hat, hat er den Mitarbeitern der Firma und Claudia Gräf von der „Katzenhilfe in und um Würzburg“ zu verdanken. Nachdem sie den total ausgehungerten und dehydrierten Kater in dem Lagerraum auf dem Dachboden entdeckt hatten, hatten die E-on-Leute die Tierschützerin alarmiert. Mit einer Lebendfalle hatte sie das Katzentier eingefangen, tierärztlich behandeln lassen, bei sich daheim untergebracht, versorgt – und ihm den Namen „Eon“ gegeben.
Riesenfreude nach Main-Post-Artikel
Monika Hoepstein hatte nicht daran geglaubt, dass ihr Pinselchen noch mal nach Hause kommt. „Wir dachten, dass er überfahren wurde“, erzählt sie im Gespräch mit der Redaktion, „das ist schon einigen unserer Katzen passiert“.
Umso größer war ihre Freude, als sie am Dienstagmorgen die Main-Post aufschlug und dort ihren Kater entdeckte.
So leicht wie bislang kann Pinselchen künftig nicht mehr verloren gehen. Claudia Gräf hat ihm einen Mikrochip implantieren lassen. Der kann mit einem speziellen Gerät ausgelesen und der Besitzer festgestellt werden. Die Tierschützerin appelliert an alle Katzenbesitzer, ihre Tiere chippen und im Haustierregister Tasso registrieren zu lassen. „So kann zweifelsfrei festgestellt werden, wo die Katzen hin gehören.“