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WÜRZBURG: KBA: Bis zu 500 Mitarbeiter müssen wegen Nachfrage-Flaute gehen

WÜRZBURG

KBA: Bis zu 500 Mitarbeiter müssen wegen Nachfrage-Flaute gehen

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    Die Entscheidung habe der Vorstand am Dienstagabend getroffen, erklärt KBA-Sprecher Klaus Schmidt. KBA hatte zu seinen Plänen eine Pressemitteilung herausgegeben. Der Personalabbau, der mit Sozialplan und Abfindungen dem Unternehmen erst mal Geld kostet, sei nicht geplant gewesen. „Doch jetzt ist die Zeit der Hoffnung vorbei und es muss gehandelt werden“, sagt Schmidt. Die dramatischen Auftragseinbrüche seien konjunkturell wie strukturell bedingt. So gingen die verstärkten Online-Aktivitäten auf dem Medienmarkt auch zu Lasten der Nachfrage nach Druckmaschinen. Hoffnung habe man zuletzt auch auf ein Projekt in Amerika gehabt, „doch da geht im Moment gar nichts“, so Schmidt.

    Selbst wenn KBA derzeit alle weltweit bestellten Rollenmaschinen bauen würde, käme man nicht an das Auftragsvolumen von vor drei Jahren heran, macht Schmidt die dramatische Lage deutlich. Die Nachfrage nach Druckmaschinen werde auch nach der Wirtschaftskrise nicht mehr das Niveau der Boomjahre erreichen.

    Die gravierende Unterauslastung im Rollenbereich allein durch Kurzarbeit zu überbrücken, hält das KBA-Management für keine tragfähige Lösung. Kurzarbeit hat KBA bereits seit Jahresbeginn in den Standorten Würzburg (1953 Beschäftigte inklusive Auszubildende), Trennfeld (289) und Frankenthal (928) angemeldet. Im Bereich Bogendruckmaschinen wie im Werk Radebeul sind heuer bereits 700 Stellen gestrichen worden.

    Ungeachtet der geplanten Kündigungen wird es laut Schmidt weiter Kurzarbeit bei KBA geben. Möglicherweise ist der vorgesehene Stellenabbau nicht der letzte. Schmidt: „Am Jahresende werde man prüfen, ob man beim Personal im nächsten Jahr noch mal rangehen muss.“ Wie viele Mitarbeiter in welchen Werken gehen müssen, dazu will sich der KBA-Vorstand erst nach Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern und den Tarifpartnern äußern.

    Völlig überrascht und verärgert ist Walther Mann. Der Bevollmächtigte der IG Metall erfuhr erst auf auf Anfrage dieser Zeitung vom geplanten Stellenabbau. „Das ist keine Kultur und der falsche Weg“ kritisiert Mann, dass die Öffentlichkeit vor der Gewerkschaft und der Belegschaft informiert werde. Bei einem Treffen von Vorstand und Betriebsrat am Dienstagvormittag sei von Entlassungen nicht die Rede gewesen.

    „Bevor man Stellenabbau verkündet, hätte man mit uns als Tarifpartner reden müssen“, so Mann. Um Kosten zu senken, gelte es, erst andere Möglichkeiten auszuloten.

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