Bereits im September stellte die UWG-Fraktion den Antrag, jedem Bauwerber mit Kindern im neuen Baugebiet Triebweg III einen „Baubonus“ zu gewähren. Da damals keine konkreten Vorschläge gemacht wurden, war eine Entscheidung zurückgestellt worden.
Jetzt legte Markus Schäfer konkrete Vorschläge vor. Jeder der mit seiner Familie einen Bauplatz kauft und bei der notariellen Beurkundung des Kaufvertrages mindestens ein Kind unter 18 Jahren in seinem Haushalt hat, sollte eine Vergünstigung von 1000 Euro erhalten. Erstmals sollte die Vergünstigung im Baugebiet Triebweg III gewährt werden.
Als Begründung gab Schäfer an, dass mit den zwei Kindergärten, einer Grund- und einer Mittelschule sowie dem Neubau der Kinderkrippe in Estenfeld wichtige Einrichtungen für Familien vorhanden sind. Wegen der sinkenden Geburtenzahlen und der sich ändernden Altersstruktur sollte dadurch Familien mit Kindern ein Anreiz geboten werden in Estenfeld Bauland zu erwerben. Im Jahr 2011 seien sieben Familien mit insgesamt elf Kindern unter 18 Jahren nach Estenfeld gezogen. Der Baubonus könnte den Anreiz erhöhen.
Doch gerade diese Argumentation war mit ein Grund, weshalb der Vorschlag von CSU und SPD abgelehnt wurde. Bürgermeister Michael Weber führte aus, dass die Maßnahmen, die die Gemeinde vornimmt, bereits dazu geeignet sind Estenfeld als Familiengemeinde zu bezeichnen, nicht zuletzt durch den geplanten Neubau der viergruppigen Kinderkrippe.
Außerdem stellte sich die Frage der Finanzierung, denn die UWG will den Bonus nicht auf den Grundstückspreis umgelegt sehen, sondern sprach sich dafür aus, dass die Gemeinde die Kosten übernehmen soll. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Günther Grimm meinte daraufhin, dass mindestens die Hälfte der Bauplätze von Familien gekauft würden und bei 70 Bauplätzen deshalb schnell eine fünfstellige Summe zusammenkäme. Diese sei nicht im Haushalt eingeplant.
CSU-Gemeinderat Matthias Pfister hält eine derartige Regelung für ungerecht. Bauwerber, die sich ein Haus leisten könnten, erhielten Zuschüsse von der Gemeinde, während Familien, die sich nur eine Mietswohnung leisten könnten, leer ausgingen. Weber hielt einen Baubonus auch deshalb ungerecht, weil Familien aus früheren Baugebieten ebenfalls keine Vergünstigungen erhielten. Der Vorschlag der UWG fand deshalb keine Mehrheit im Gemeinderat und wurde von CSU und SPD abgelehnt.